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Schulgebäude. Die hiesige Mahlmühle war Württembergisches Lehen, das nach dem Aussterben der Graveneck (s. unten) heimfiel, worauf die Mühle der Gemeinde Hürben zugetheilt, und erst nach dem Anfall Burgbergs an Württemberg mit letzterem Orte vereinigt wurde. – Straße führt keine durch Burgberg. Der einzige Reichthum des armen Orts ist das herrliche Quellwasser, das in Masse aus dem Boden sprudelt.

Noch verdient Erwähnung, daß sich hier zwei nicht unbedeutende Schneckengärten befinden, deren Erzeugnisse in die Umgegend, besonders nach Ulm und Günzburg verkauft werden.

Spuren römischer Niederlassung in dieser Gegend sind die Münzen – worunter ein Kaiser Valerianus † 267 –, welche man allhier auf dem Schloßplatze fand. Mit dem Namen Burberch tritt der Ort zuerst im J. 1183 in die Geschichte ein und zwar als hohenstaufisches Allod (S. 104).

Von den Hohenstaufen kam er vielleicht unmittelbar an die Grafen von Öttingen. Ludwig und Friedrich der ältere aus diesem Hause belehnen Wilhelm Vetzer mit Burgberg der Vöstin nebst Zugehör, im J. 1383 (Stuttg. Staats-Arch.). Bald darauf kam Burgberg an die Edeln von Stein; Walter von Stein verkaufte gegen das J. 1400 Burgberg die Veste nebst der Mühle darunter an Brandthoh den Gräter. Im J. 1400 freite Graf Eberhard III von Württemberg den Brandthoh von dem, der Herrschaft Württemberg zuständigen Öffnungsrecht der Burg Burgberg (Steinhofer 2, 571). Nicht lange nachher, im J. 1425, belehnte Graf Ludwig von Öttingen die Joh. Vetzerschen Söhne, Mang und Wilhelm, mit Burgberg, desgleichen – Graf Johannes von Öttingen und seine Brüder Ulrich und Wilhelm im Jahr 1445 Petern von Leinberg, welcher im J. 1442 genanntem Mang und Wilhelm alle ihre Güter zu Burgberg abgekauft hatte (Staats-Arch.). In der 2ten Hälfte des 15ten Jahrhunderts erscheint bereits die Familie der Herren, seit 1664 Grafen von Grafeneck, mit Schloß Burgberg belehnt, namentlich im J. 1461 Fritz von Grafeneck. Von diesem Geschlechte wohnte allhier die jüngere (die zuletzt ausgestorbene) Linie, während die ältere in Eglingen ihren Sitz hatte. K. Friedrich III. ertheilte im J. 1463 dem Georg von Grafeneck das Privilegium, daß das Schloß Burgberg ein Asyl für gerichtlich verfolgte Personen seyn solle, was im J. 1670 K. Leopold I. bestätigte (Lünig Reichsarch. Spic. sec. Thl. I. S. 227). Dieser Umstand hatte schon in früher Zeit großen Einfluß auf die Zusammensetzung der Einwohnerschaft.

Als am 6. Jan. 1728 der letzte Grafeneck, Graf Gottfried Dominicus Anton, churpfälzischer Rath und Kämmerer, starb, fiel

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_166.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)