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enthält statt dessen den Personennamen Pervinca , nämlich Secundina Pervinca conjux carissima und sein Fundort ist nicht Brenz, sondern Biberbach bei Augsburg (Württ. Jahrb. 1835. 1, 38).

Wenn nun gleich der Name Brenz nicht auf urkundliches Vorhandenseyn zu Römerzeiten Anspruch machen kann, so wird er doch in der germanisch-christlichen Zeit sehr frühe genannt. Im J. 875 erscheint die Kapelle in Brenz, capella ad Prenza, – was freilich auch „die Kapelle am Brenzflüßchen“ bedeuten könnte, – als Eigenthum K. Ludwigs II. des Deutschen, welcher sie an Kl. Faurndau und mit diesem an seinen Diaconus Liutprand zu Eigen gab, der sie sodann im J. 895 an St. Gallen vergabte (Neug. nr. 487. 488. 613). Diese Kapelle hatte sich, so wie Kl. Faurndau, der Urkunde K. Ludwigs gemäß beträchtlicher Immunitätsrechte zu erfreuen. Sie verschwindet übrigens nach dem zuletzt genannten Jahre ganz aus der urkundlichen Geschichte, in welche der Name Brenz erst wieder mit dem J. 1251 eintritt.

In diesem Jahr kommt ein adeliches Geschlecht vor, welches sich von Brenz nannte, Ulricus dictus Groppo, Diepoldus fratres de Brenz milites (Wahre Gestalt der Vogtei Neresheim S. 464). Im J. 1267 übergibt Diepoldus de Brenze in Gemeinschaft mit Diepold von Stromberg (bei Hermaringen) die Güter, welche beide bei Gunzenheim (unfern Donauwerth) besaßen, an Kl. Kaisheim (Reg. Boic. 3, 283). Aller Wahrscheinlichkeit nach sind diese Herren von Brenz von einer und derselben Familie mit den Güssen von Güssenberg (s. Hermaringen). Im J. 1318 lesen wir von Albrecht dem Güssen von Brentz (Reg. Boic. 5, 389), in den Jahren 1343, 1354 von Ritter Bruno dem Güssen von Brenz, welcher in der letztgenannten Zeit die Pfarrkirche in Brenz mit einer Stiftung bedachte (Reg. Boic. 7, 363. 8, 301). Bemerklich machte sich dieses Geschlecht besonders durch seine Raubsucht; sein Schloß Brenz war es, welches im J. 1340 wegen des unleidlichen Raubs, der zwischen Augsburg und der Alb bisher geschehen, K. Ludwig IV. den Augsburger Bürgern zu zerstören befahl, welche das Geheiß alsbald vollzogen (Boehmer Reg. Ludov. S. 129).

In dieser Familie vererbte sich der Besitz von Brenz durch mehrere Generationen fort. Im 14. Jahrhundert erlaubte K. Karl IV. Etwin Güssen von Güssenberg zu Brenz und seinen Erben in Brenz, ein offen Gericht über böse Leute mit Stock und Galgen zu halten, eine Gerechtsame, die im J. 1417 König Sigmund, – derselbe, den wir im J. 1413 um Michaelis in Brenz anwesend treffen – bestätigte; im J. 1455 übergab Diepold Güß von Güssenberg zu Brenz Ritter seinem Bruder Gerwig Güssen Schloß und Dorf Brenz,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)