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b. Nebengewerbe.

Die Flachs- und Hanfspinnerei, sowohl mit der Spindel als mit dem Rade, ist hauptsächlich Nebenbeschäftigung. Sie geschieht theils auf Bestellung, theils auf den Verkauf von Webern und Händlern. Außerdem beschäftigen sich viele ältere Personen und Kinder mit dem Spulen für Fabriken und Weber, dann mit dem Reinigen von Wolle und gewobenen Zeugen für Fabriken, auch dem Wollenscheeren der Schafe während der Waschzeit, mit dem Gemüse- und Obsthandel, mit dem Einsammeln der in den Waldungen in großer Menge wachsenden Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren, und mit dem Verfertigen und Verkaufen von Wachholdergesälz. Als ein Nebennahrungszweig verdienen endlich auch die auf dem Albuch zahlreichen Köhlereien genannt zu werden.


C. Handel.

Der kaufmännische Handel ist, wie sich schon aus der Fabrikation nothwendig ergibt, sehr bedeutend. Die vielen im Bezirk fabricirten Stoffe werden durch kaufmännischen Betrieb, theils aber auch durch Hausirhändler, nah und fern abgesetzt. Die Fabriken Heidenheims haben alle, zum Theil 1, 2 bis 3 Reisende, welche in der Regel das Zollvereinsgebiet und die Schweiz bereisen. Die K. Hüttenwerke beleben durch ihre Fabrikate mehrere Handlungen des Bezirks. Das Hafnergeschirr wird von Händlern aus ferneren Gegenden aufgekauft und verführt. In einer Woche werden 20–30 und mehr Wägen geladen. Außerdem bieten das Rindvieh und die Schafe mit ihrer Wolle einen Gegenstand des Aktivhandels. Von dem Belang der Rindvieh- und Schafmärkte war oben die Rede. Hier ist noch des nicht unbeträchtlichen Aktivhandels mit Butter und

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 084. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_084.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)