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Lehm, Thon, Sand, Mergel, Bohnerz, Ameiseneier, Bienen, Waldschnecken.

Der gesammte Jahresbetrag dieser Nebennutzungen beläuft sich im Durchschnitt und für den ganzen Heidenheimer Forst auf 2000 fl.

Die Fortschaffung des Holzes geschieht durchaus auf der Achse, oder bei Schneebahn im Schlitten.

In der Regel wird das jährliche Holzerzeugniß mit wenigen und kleinen Ausnahmen innerhalb des Forsts konsumirt. Ein Holzmangel ist nirgends zu verspüren, um so weniger, als sich das künftige Hiebsquantum in Folge der neuesten Waldtaxationen überall bedeutend erhöht hat und später noch mehr erhöhen wird.

Das Stammholz wird da, wo es hinreicht, an die Ansuchenden im Revierpreis abgegeben, ebenso das kleine Nutzholz, und ein obwohl kleiner Theil des Brennholzes; der bei weitem größere aber an den Meistbietenden verkauft. Eine Holzausfuhr ins Ausland findet nur selten Statt und beschränkt sich auf einige bayrische Grenzorte, welche bei den Aufstreichs-Verkäufen in Staatswaldungen zugelassen werden.

Als holzverzehrende Gewerbe sind besonders herauszuheben: die Eisenwerke in Königsbronn, die Fabriken in Heidenheim und Mergelstetten, die Färbereien in Heidenheim, die bedeutenden Bierbrauereien in Heidenheim, Königsbronn und den übrigen Orten des Oberamts, die Hafner-Innungen in dem Oberamt, besonders aber in dem Dorfe Schnaitheim, die drei Papiermühlen in Heidenheim und Giengen, die Ziegelöfen in Heidenheim, Giengen, Brenz, Hermaringen, Nattheim, Herbrechtingen, Steinheim und Königsbronn.[1]

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 063. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_063.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Es fehlt auch in den Dorfgemeinden nirgends an holzersparenden Einrichtungen. Gemeindebackhäuser bestehen zwar nur in Gussenstadt, Hermaringen. Söhnstetten, Steinheim, Königsbronn und Itzelberg, die fleißig benutzt werden; dafür wird in den übrigen Orten das meiste Brod bei den Bäckern gebacken, und insofern der Einzelne diesen in der Regel nicht mehr Bäckerlohn, als in den Backhäusern, bezahlen darf, werden diese dadurch unentbehrlich gemacht. Gemeindewaschhäuser haben Heidenheim, Schnaitheim, Königsbronn, Itzelberg, Steinheim, Hermaringen, Giengen, Herbrechtingen, Bolheim, Mergelstetten und Sontheim a. d. Brenz. Kunstheerde sind über 600 im Bezirk, und holzersparende Kesselfeuerungen wohl 40.
     Mittheil. des königl. Oberamts.