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Landes, übrigens kommen bei 5709 Familien auf jede durchschnittlich 13 Parzellen mit 24,7 Morgen. Geschlossene größere Güter befinden sich im Oberamt: die Staatsdomainen Stürzel, Hürben, Bibersohl, Falkenstein und Wangenhof; zwei Güter der Stadt und des Spitals Giengen, Schrattenhof und Stephanshof, dann die Privatgüter Aschbach, Heuhof, Dudelhof, Heutenburg, Wahlberg, Zahnberg, Öschenthal und Ugenhof.

Anbau.[1] Wenn die Kultur des Bodens im hiesigen Bezirk im Allgemeinen noch nicht den Höhepunkt erreicht hat, der im Unterlande, insbesondere im Neckarkreise zu treffen ist, so liegen die Gründe dafür theils in der bedeutend dünnern Bevölkerung, theils — auf dem Albuch namentlich, in der theilweise geringeren Ertragsfähigkeit des Bodens, hauptsächlich aber darin, daß eine Menge Hände der Industrie zugewendet sind, die in dem Grade, wie sie im hiesigen Bezirk betrieben wird, in keinem andern Theil des Landes gekannt ist. Indessen treffen wir im Brenzthal von dem Ursprung der Brenz bis zu ihrer Ausmündung in das Donauthal wohl kein den Anbau lohnendes Fleckchen Landes ungebaut, und es sind aller Orten nur die Bergabhänge, welche, so weit sie nicht mit Wald bedeckt, in ungebautem Zustande als Weiden für die Schafe dienen, und die, bei öfters kaum einige Zoll tiefer und steinigter Ackerkrume ohne Noth nirgends kultivirt würden. Selbst auf der Alp sind die Felder gut gebaut, und die Weiden müssen nach und nach dem Pfluge immer mehr weichen. Nur legt auf der Alp und dem Albuch die weite Entfernung mancher Felder von den Wohnorten der bessern Kultivirung Schwierigkeiten in den Weg, und es werden daher solche sogenannte Ausbäue als Wechselfelder behandelt, welche nur einige Jahre bebaut werden, und dann

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 048. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_048.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Für diesen Abschnitt liefern die Mittheilungen des verstorbenen Kameralverwalters Paulus über die landwirthschaftlichen Verhältnisse des ehemaligen Kameralbezirks Herbrechtingen in dem Correspondenzblatt des landwirthschaftlichen Vereins sehr schätzbare Notizen, namentlich IX (1836) S. 140 ff. XIV, 179 ff. XVII, 268 ff. XXI, 278 ff.