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(Cardium Ziet.). Trigonien und Inoceramen selten gut erhalten. Nucula cordiformis (Isoarca). Mehrere Opis-Arten (darunter O. cardissoides) und Astarten.

Unter den Terebrateln sind inconstans, pectunculoides und trigonella Hauptleitmuscheln und Zierden württembergischer Sammlungen. Terebratula insignis (biplicata var.) zwar häufig, aber immer schlecht.

Gasteropoden: Nerinea depressa mit tiefem Nabel und einer Falte, N. Mandelslohi mit 3 + 1 Falte. N. flexuosa (elongata), Gosae, punctata etc. Nerita cancellata ziemlich oft gefunden, sulcosa selten. An diese schließen sich eine Reihe sehr seltener Schnecken an, die zum großen Theil noch nicht bekannt gemacht sind, aber am meisten die Vorzüglichkeit der Lagerstätte bekunden.

Nautilus aganiticus, Aptychus problematicus, solenoides und viele Serpula-Arten kommen auch in andern Lagen, als hier, vor.

Durch die Menge von Apiocrinitenstielen sind die Felder an der Schafhalde östlich Steinheim und südlich vom Wege, der von Schnaitheim nach Steinheim führt, ausgezeichnet, auch nennen wir die Steinhalden und Felder am obern Rande des Kelchberges hart nordöstlich an Schnaitheim, wo nicht nur lange Stile, sondern auch viele Kronen von A. Milleri und mespililormis gefunden werden. Anderer Stellen nicht zu gedenken.

Die Schnaitheimer Oolithe sind in ihrer Art für Württemberg einzig. Große Steinbrüche werden westlich der Straße von Heidenheim nach Schnaitheim und östlich Schnaitheim an der Winterhalde darin betrieben. Die ganze Kalk-Alp hat keine trefflichern Oolithe aufzuweisen. Zwischen schneeweißer oder gelblicher Kalkmasse liegen große Mengen von Muschelbrocken und zahlreiche, hirsekorngroße Kugeln zerstreut, die den in mächtigen Bänken zu 60 bis 100 Fuß hoch aufgethürmten Gesteinswänden eine so entschiedene Gleichheit mit den außerländischen Oolithen des Coralrags geben, wie sie z. B. am Lindnerberge bei Hannover dem größern Publikum bekannt sind. Diese Steinbrüche versehen die ganze Umgegend mit dem besten Material; denn der Mangel an Thongehalt bewahrt die Masse vor jeder Verwitterung, die Mächtigkeit der Bänke gewährt die größten Blöcke, und die von keiner Zerklüftung unterbrochene Gleichheit des Korns erleichtert die Bearbeitung. Es läßt sich nicht entscheiden, ob diese Oolithe über den Sternkorallenkalken liegen oder darunter. Jedenfalls liegen beide nachbarlich übereinander gelagert, denn auch die Oolithe haben Sternkorallen, Apiocriniten, Galerites depressus, Terebratula inconstans und vieles Andere mit den Kieselkalken gemein. Indeß belehrt man sich über die organischen Einschlüsse viel schwerer, weil die Festigkeit und Unverwitterbarkeit

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_024.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)