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den Mai. Man pflegt die feineren Gartengewächse, wie Bohnen, Gurken etc., gewöhnlich bis in die Mitte des Mai Nachts zu bedecken, um sie gegen den Frost zu sichern. Die Ärndte tritt im mittleren Brenzthal gewöhnlich um Jakobi (den 25. Juli), im untern Brenzthal (Sontheim, Brenz, Bergenweiler) gewöhnlich 8 Tage früher, im obern Brenzthal aber (Bolheim bis Königsbronn) 8 Tage später ein. Herbstfröste ereignen sich meist mit der Mitte des Oktobers, doch giebt es mehrere Fälle, daß sie früher kommen, z. B. in Giengen 1834 den 25. Sept. und 1842 den 4. Oktbr.; selten jedoch erst in den ersten 4 Tagen des Novembers. Der Unterschied zwischen dem obern und untern Brenzthal ist auch in dieser Sache bemerklich. Gewöhnlich kommt eine Differenz von 3 — 4 Tagen zum Vorschein. In Giengen und überhaupt im mittlern Brenzthal brechen nicht sehr häufig Gewitter aus. Die höchste Zahl von ausgebrochenen Gewittern war im Jahr 1830 16, die geringste Zahl 1842 5; die mittlere Zahl ist 10; gewöhnlich gehen sie von SW. gegen NO. Die meisten Gewitter ziehen fern an den Tyroler Grenzen oder in der Richtung der Donau oder auch nach dem Härdtfeld an Giengen vorüber. Die nächste Wetterscheide ist Elchingen bei Ulm, dort theilen sich häufig die Gewitter und nehmen entschiedene Richtung, entweder die Donau entlang oder gegen das Brenzthal, oft auch nördlich nach dem Filsthal.

In Beziehung auf Hagelschaden gehört der Bezirk zu den glücklichern des Landes. Derselbe wurde in den Jahren 1828 bis 1843 zweimal in etwas größerer Ausdehnung betroffen, und zwar 1832 fünf Gemeinden mit dem Verlust des Ertrags von 1970 Morgen, 1834 8 Gemeinden mit dem Verlust von 1157 Morgen Gesammt-Ertrag. Drei weitere Beschädigungen, welche innerhalb dieses Zeitraums vorkamen, bestunden 1836 in dem Ertrag von 147, 1838 von 138 und 1840 von 1441/2 Morgen.

Nach zwanzigjährigen in Giengen, also im mittlern Brenzthal, angestellten Beobachtungen (dreimal des Tags)

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_019.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)