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dem einzigen Flusse der Gegend, der Brenz,[1] zu. Diese sammelt auch die Wasser, welche auf der umliegenden Gebirgsfläche in den Ritzen des zerklüfteten Gesteins versinken, und in den Felsenkesseln des Thalgrundes wieder zum Vorschein kommen. Zwei solcher Felsenkessel, der eigentliche Brenz- und der Pfefferursprung bei Königsbronn (s. Ortsbeschr.) geben dem Flüßchen das Daseyn. Man berechnet die ganze Länge seines Laufes von hier bis zur Mündung in die Donau bei Faimingen auf 18,4 St., wovon 2 St. auf seinem Lauf durch's Bayrische fallen. Bei der Sontheimer Mühle tritt die Brenz über die Grenze. Die Verhältnisse ihres Gefälles zeigt folgende Tabelle:

Höhe über dem
Meer in par. F.
Entfernung von
dem höheren Ort
in Stunden zu
13.000 w. F.
Fall auf diese
Entfernung
des höhern
Ortes.
des niedern
Ortes.
nach der
Strom-
bahn.
nach dem
Thal.
in
par. Fuß.
in Proc.
dem Thal
nach.
Vom Ursprung in Königsbr. bis Schnaitheim 1544,0 1516,0 1,9 1,6 28,0 0,152
Von Schnaitheim bis Heldenheim (Bleiche) 1516,0 1495,8 1,2 1,1 20,2 0,160
Von der Heidenheim. Bleiche bis Mergelstetten 1495,8 1484,3 0,5 0,6 11,5 0,022
Von Mergelstetten bis Herbrechtingen 1484,3 1440,0 3,0 3,0 44,3 0,128
Von Herbrechtingen bis Giengen 1440,0 1418,3 2,0 1,5 21,7 0,126
Von Giengen bis Hermaringen 1418,5 1378,2 1,1 0,8 40,1 0,437
Von Hermaringen bis Brenz (Brücke) 1378,2 1362,0 2,1 1,3 16,2 0,108
Vom Ursprung der Brenz bis Brenz (Brücke) 1544,0 1362,0 16,3 13,9 182,0 0,114

Das Niveau an der Ausmündung in die Donau bei Faimingen beträgt nach barometrischer Bestimmung (W. Jahrb. 1832. S. 284) 1312 par. Fuß.

Es ergibt sich hieraus, daß der Fall des Flusses verschieden, doch nirgends bedeutend, am langsamsten zwischen Heidenheim und Mergelstetten ist. Alle bedeutenderen Flüsse und Flüßchen des Landes übertreffen die Brenz an Raschheit des Laufes. Nur zwischen Giengen

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_014.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Man will den Namen Brenz aus dem Celtischen herleiten und als Waldbach deuten. S. Raiser, Gesch. v. Lauingen, S. 20. Im J. 779 findet man geschrieben Fluvius Brancia, Stälin, W. Gesch. S. 308.