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ergiebigen Brunnquellen vorherrschend ist. Mehrere der Alporte, Heldenfingen, Gerstetten, Gussenstadt, Söhnstetten, auch Zang müssen sich daher den größten Theil des Jahres mit Cisternen behelfen. Gleichwohl ist diese Gegend weniger übel daran, als die höher gelegenen Alpdistrikte, z. B. bei Münsingen. Man wird bisweilen auch auf der Hochfläche durch reichliche, nie oder sehr selten versiegende Brunnen überrascht; dahin gehören der Rohrbrunnen, s. Dettingen, der Gaisbrunnen und noch ein weiterer Brunnen bei dem hochgelegenen Küpfendorf, der Eschenbrunnen, Gem. Bolheim u. a. Wasserreicher ist der Albuch, und scheint es in alten Zeiten noch mehr gewesen zu seyn, s. Steinheim. Es ist eine nicht wohl zu bestreitende Thatsache, daß die Oberfläche immer mehr vertrocknet, und die unterirdischen Klüfte sich immer mehr nach oben durch Erdfälle öffnen, welche alles atmosphärische Wasser verschlingen. Die Zeit, wo ein Bach das Trockenthal bewässerte, welches den Albuch durchfurcht, so lange sie auch vergangen seyn mag, lebt gleichwohl noch in der Sage, s. oben. Um so reichlicher sind die Thalgründe mit Quellen gesegnet. Wir werden die berühmten Quellbassins der Brenz und Pfeffer unten bei Königsbronn beschreiben. Aber eine nicht minder starke Quelle ist die Brunnmühlquelle zwischen Heidenheim und Mergelstetten, die unter einer mächtigen Felswand krystallklar (nicht bläulich wie die Brenz) sich hervordrängt und ein weites und tiefes Bassin füllt. Ähnlich ist der Hürbenursprung, s. Hürben. Zu den wasserreichsten Orten gehört Mergelstetten und besonders Burgberg, wo eine Fülle des trefflichsten Trinkwassers dem Boden entquillt. Von periodischen Brunnen ist der bekannteste der Hungerbrunnen bei Heuchlingen; er entspringt in der westlichsten Ecke der Markung dieses Orts aus drei Quellen, die hart neben einander zu Tage kommen. In der Regel erfolgt sein Fließen auf einen sehr nassen Sommer und Herbst und dauert 1 — 2 Jahre. Im vor. Jahrh. soll er einmal 7 Jahre nach einander geflossen seyn. Ein anderer Hungerbrunnen findet sich bei Steinheim, der Lerzbrunnen, unweit der Ziegelhütte.

Artesische Bohrversuche wurden angestellt, und zwar mit Erfolg 1831 in Heidenheim, 1833 in Giengen, ohne Erfolg 1831 in Heldenfingen. S. Landw. Corresp. Bl. 1833. II. S. 169. 1834. II. S. 52. 1836. I. S, 85 ff.

Eine Mineralquelle befindet sich in Giengen, worüber die Ortsbeschreibung nachzusehen.


b. Flüsse und Bäche.

Sämmtliche Thalrinnen des Bezirks, mit einigen sehr unbedeutenden Ausnahmen, senden, wenn sie sich bewässern, ihr Wasser

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_013.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)