Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Brenzthal beginnt,[1] erweitert es sich und erfährt nur noch stellenweise Einengungen, wie bei Falkenstein, Eselsburg etc. Von letzterem Orte bis Heidenheim trägt es einen eigenthümlichen, höchst malerischen Charakter, s. Ortsbeschreibung von Herbrechtingen. Von Herbrechtingen abwärts erweitert es sich nach einander in drei große, durch Felsenpforten von einander geschiedene Becken ehemaliger Seen, an deren Rändern ansehnliche Massen von Süßwasserkalk sich aufthürmen. Das erste Bassin öffnet sich bei Herbrechtingen und schließt mit der Enge zwischen dem Rechberg und Bühlberg; das zweite beginnt gleich nach dem ersten und wird durch die Felsen abgeschlossen, zwischen welchen die Stadt Giengen liegt, das dritte breitet sich zwischen Giengen und Hohenmemmingen aus, während das Thal selbst zwischen dem Bruckenberg und Binzenberg sich zum letztenmal verengt, um sodann bei Hermaringen heraustretend mit verändertem Charakter als ein weites Thal mit flachen Hängen unter dem Namen des unteren Brenzthales allmählig in die Donauebene überzugehen. In der Regel sind die westlichen oder rechten Wände dieses Thales steiler und felsiger als die linken; erstere sind gewöhnlich bewaldet oder öde, die sanfteren Abhänge links meistens angebaut. Die Thalsohle besteht aus Wiesen, hat aber besonders von Hermaringen abwärts häufig nassen Moorgrund. Im Ganzen gehören die Ansichten des Brenzthales zu den schöneren des Landes. S. unten e. Die Orte, welche in demselben liegen, sind: Königsbronn, Itzelberg, Aufhausen, Schnaitheim, Heidenheim, Mergelstetten, Bolheim, Anhausen, Eselsburg, Herbrechtingen, Giengen, Hermaringen, Bergenweiler, Brenz und Sontheim.

Die Seitenthäler des Brenzthals sind mit wenigen hienach zu benennenden Ausnahmen, sämmtlich Trockenthäler, und zwar

a) von der rechten Seite: oberhalb Königsbronn streichen zwei Thalzinken in das Gebirg hinein, wovon der eine zwischen dem Gnannenkopf und Weikersberg als der eigentliche Anfang des Brenzthales zu betrachten ist und daher das große Brenzthal (Brenzel) heißt; der andere, zwischen dem Weikersberg und Stürzel, führt den Namen des kleinen Brenzthals. Beide ziehen sich, anfänglich als enge und tiefe Waldschluchten, in mancherlei Verzweigungen auf die Höhe des Albuchs. Solche schluchtenartige Waldthäler sind ferner: im Hardt bei Itzelberg, die hintere Enggasse, welche Aufhausen, das Hirschthal, welches Schnaitheim gegenüber ausmündet; das Engthal oder vordere Enggasse und Salzthal sind

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 006. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_006.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Andere theilen nur in ein oberes uns unteres Brenzthal ab, und rechnen zu dem letzteren die Markungen von Giengen, Hohenmemmingen, Hermatingen, Bergenweiler, Brenz und Sontheim. S. Landwirthschaftliches Correspondenzblatt 1837, II. S. 196.