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Vellberg, von wo sie 1595 an Hall kamen, wohin auch 1599 der Heilige zu Steinach die seinigen verkauft. Ebenso erwarb die Stadt 1576 von Sebastian Hans und Albrecht v. Crailsheim, 1580 von Conrad v. Vellberg und 1587 von Hans Conrad von und zu Absberg einige Güter. – Der Ort, welcher früher Filial von Bächlingen war, wurde 1437 nach Ruppertshofen umgepfarrt. – Der viereckige, ganz massive Landthurm wurde 1821 an Privaten verkauft und ist nun bewohnt.

g. Reinsberg, früher Reinoldsberg, Reinholzberg und Reinwolsberg, Pfarrweiler mit 189 ev. Einwohnern und 31 Gemeinderechten, worunter 22 hallische und 9 comburgische, mit 226 M. vertheilten und 17 M. unvertheilten Gemeindegründen. Der Ort liegt hoch und eben, 3/4 St. südlich von Wolpertshausen, und gewährt beinahe gegen alle vier Weltgegenden eine schöne Fernsicht. Er hat ein sehr stattliches Ansehen und die schönen und großen Gebäude verrathen alsbald die behagliche Lage und den Wohlstand der Einwohner. Die Kirche, eine Kreuzkirche, ist niedlichen Styls, aber ohne allen Schmuck. Das Schulhaus wurde 1840 wesentlich erweitert. Wegen der Erweiterung der Kirche und der Verlegung des für den Pfarrsprengel gemeinschaftlichen Kirchhofs außerhalb Etters sind Unterhandlungen eingeleitet. An Kirche und Schulhaus hat der Staat wegen der Oberlandesheiligenpflege, an dem soliden Pfarrhaus derselbe wegen Comburgs die Baulast. – Es ist eine Schildwirthschaft mit einer wohl eingerichteten Bierbrauerei vorhanden. – Das Patronatrecht steht von Comburg her der Krone zu. Zum Pfarrsprengel gehören, außer Reinsberg, Wolpertshausen, Cröffelbach, Unterscheffach, Hohenberg, Rudelsdorf und Hopfach. Die Schule bestand schon 1609.

Reinsberg ist, wie wir hienach finden werden, ein alter Ort, der frühe schon, wenigstens theilweise, den Grafen von Rothenburg oder Comburg zugehörte. Das Kloster Comburg besaß durch Schenkung von diesen den größten Theil desselben und gab die Vogtei den Herren von Weinsberg als Lehen, welche wieder Andere mit derselben afterbelehnten. Comburg verkaufte aber 1521 an die Stadt Hall 20 Lehen und die Gülten aus der 1413 errichteten Badstube. So besaß Comburg am Ende nur noch 9 Güter und Gemeinderechte, wovon 5 mit dem Pfarrsatze verbunden waren, die 4 andern, welche Comburg 1403 von den Eberhard erkauft hatte, trugen bis zu ihrem Aussterben die von Münkheim und dann 1640 die Senft von Suhlburg als Lehen von Comburg.

Am 27. Mai 1695 brannten hier 28 Gebäude ab.

Die Pfarrei ist sehr alt. Der Stifter der Pfarrei Thüngenthal soll auch diese gegründet und dotirt haben. Nach ihm bereicherten

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0322.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)