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etwa je 11/2 Stunden. Die Hauptstraße von Hall über Ilshofen nach Crailsheim führt durch Weckrieden, Veinau und Bühlerzimmern und hat bei Veinau eine Verbindung mit Ramsbach und Wolpertsdorf, von wo eine Vicinalstraße nach Thüngenthal führt. Eine neugebaute Vicinalstraße verbindet Altenhausen nicht nur mit Hall und Thüngenthal, sondern auch mit Hessenthal. Der Boden ist, wie schon erwähnt, fruchtbar und Viehzucht und Ackerbau bilden die Nahrungsquellen, der Rindviehstand ist sehr bedeutend (s. o. S. 75). Tüchtige Landwirthe befinden sich in Wolpertsdorf und Ramsbach. Die Einwohner sind, mit wenigen Ausnahmen in Weckrieden, wohlhabend.

Die Gemeinde ist dem Forstamte Comburg zugetheilt. Die großen Zehenten stehen überall von Comburg her dem Staate zu, nur Bühlerzimmern ausgenommen, wo ihn einige haller Privaten beziehen. Die kleinen Zehenten erhebt zu Weckrieden die Stadtpflege Hall; in Altenhausen der Staat; den von Bühlerzimmern hat der Ort erkauft; von den übrigen Parcellen genießt ihn der Pfarrer zu Thüngenthal. Die Blutzehenten zu Weckrieden sind 1840 vom Staat um 672 fl. abgekauft worden. Die übrigen Gefälle besitzen der Staat, die Stadtpflege, der Hospital und die Armenverwaltung, Hall und einige haller Privaten. An den Rechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für 4967 fl. 9 kr. Capital abgelöst. Weckrieden ist nach Gelbingen, Bühlerzimmern nach Geislingen eingepfarrt; die übrigen Parcellen sind Filialien von Thüngenthal. Eine Schule ist nicht im Bezirke; die Kinder besuchen die Schulen der Mutterorte. Bis 1802 gehörten sämmtliche Parcellen zu dem hallischen Amte Schlicht.

a. Weckrieden, Dorf mit 219 ev. Einw., 20 hallischen Gemeinderechten und 24 M. vertheilten und 373/4 M. unvertheilten Allmanden, liegt östlich 1/2 St. von Hall links an der Straße von Hall nach Crailsheim. Haller angesehene Familien hatten früher viel Bauernhöfe hier inne, welche sie selbst verwalten ließen; sie sind nun aber alle in die Hände von Bauern übergegangen und größtentheils auch zertrümmert worden, was der Gemeinde mehrere ärmere Familien zugezogen hat. Noch aber sind die meisten Gülten in den Händen von haller Privaten. Der Ort hat eine Schildwirthschaft, ein mit einem Thürmchen und Glocke versehenes Gemeinde- und Armen-Haus und ein Hirtenhaus. Auch hat die Gemeinde seit 1836 einen eigenen Kirchhof.

Seiz Schneewasser, Bürger zu Hall, vermacht 1378 einen Hof an St. Jakobsaltar in der Josencapelle zu Hall. Im J. 1394 verkaufte Heinz Gerhard, 1397 Melchior Klunz, 1398 Conz Gyesser und Conz Meckmühl von Hall ihre Höfe an Heinz

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0308.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)