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Auch die Schenken von Limpurg hatten hier oder in Ober-Münkheim einige Feldlehen, womit die Hölzel v. Sternstein belehnt waren, und welche 1746 an Brandenburg kamen (Prescher a. a. O. II. 416).

Wegen der hohenlohe-waldenburgischen Besitzungen verweisen wir auf Ober-Münkheim. Diejenigen endlich, welche das fürstl. hohenlohe-kirchbergische Rentamt Kirchberg noch inne hat, sind ohne Zweifel dieselben, welche 1311 die Veldner und Kleinconz von Lobenhausen zu Lehen trugen.

Wegen der Hoheit über beide Münkheim hatte die Stadt Hall vielfachen Streit mit Hohenlohe, bis durch Verträge von 1561 und 1611 alle hohe Obrigkeit der Stadt zugeschieden und nur die Vogtei für jeden Theil auf seinen Gütern anerkannt wurde.

Der Pfarrei wird schon 1344 gedacht. Seit den ältesten Zeiten hatte Hohenlohe den Pfarrsatz, das 1371 den Egen Kleinconz damit belehnte (Wibel a. a. O. I. 165). Im J. 1382 aber verleibte Hohenlohe die Pfarrei dem Kloster Goldbach ein, erwarb aber später wieder den Pfarrsatz (a. a. O. 84. 85). Als 1541 die Pfarrei erledigt war und Hohenlohe zauderte, setzte Hall, von dem Kurfürsten von Sachsen und dem Landgrafen von Hessen unterstützt, einen evangelischen Pfarrer, Thomas Widemann von Augsburg, ein; 1542 vertrugen sich beide Theile dahin, daß die evangelische Lehre bleiben und Hall die Examination, Bestätigung und Einsetzung des Pfarrers haben solle. Das Visitationsrecht war gemeinschaftlich.

b. Eichelhof, Hof mit 14 evang. Einw., auf der Markung Unter-Münkheim, auf dem Bergvorsprung 1/2 Stunde nördl. von diesem auf dem sogenannten Kocheneck gelegen. Der Hof hat einen schönen rothen Sandsteinbruch und zerfällt in den obern und untern Eichelhof. Er theilte immer sein Geschick mit Unter-Münkheim und war namentlich denen v. Hyso verliehen.

c. Haagen, Weiler mit 193 Einw., worunter 1 Kath. und 27 Gemeinderechten, wovon 1 comburgisches und 191/2 Mrg. vertheilten und 531/2 Mrg. unvertheilten Allmanden; liegt 1/4 St. östlich von Unter-Münkheim, abwärts am Kocher, und hat eine Schildwirthschaft und eine Mühle. Ob die Güter zu Geroldeshagen, welche 1042 das Hochstift Würzburg im Kochergau besaß (Stälin a. a. O. I. S. 319) dem Ort Herdlinshagen oder diesen Haagen angehört haben, ist zweifelhaft; gewiß aber einem von beiden.

Haagen hatte zwei Burgen, über deren Erbauung und Zerstörung nichts angegeben werden kann, und viele Weinberge mit 2 Keltern, welche sammt Gütern und Gülten der frühern Besitzer an Hall kamen. Im Jahr 1230 finden wir einen Eberhardus de Gebenhagen (Wibel a. a. O. II. S. 41), und 1268 einen Conradus, Miles de Hage

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0284.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)