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9730 fl. 48 kr. Capital abgelöst. Kerleweck, Ober-Scheffach und Stadel sind Filialien von Anhausen-Sulzdorf; Ober-Schmerach ist Filial von Ilshofen; die übrigen Parcellen gehören zur Pfarrei Ober-Asbach, wo auch die Schule ist. Die Kinder von Ober-Scheffach besuchen die Schule in Sulzdorf. Bis 1802 gehörten sämmtliche Parcellen in das hallische Amt Bühler, Kerleweck ausgenommen, das dem zu Vellberg zugetheilt war.

a. Unter-Asbach, Dorf mit 142 ev. Einwohnern, 17 althallischen Gemeinderechten und 2797/8 Mrg. vertheilten und 85/8 Mrg. unvertheilten Allmanden, liegt 3 Stunden östlich von Hall, an der vorgedachten, von Ober-Scheffach und Stadel nach Ober-Asbach führenden Vicinalstraße, und westlich 1/8 Stunde von Ober-Asbach, mit welchem es früher verbunden gewesen seyn soll. Unter-Asbach ist etwa noch so groß als jenes. Die Zehentrechte des Staats tauschte die Reichsstadt Hall 1564 von Graf Casimir von Hohenlohe ein.

Schon 1096 (Menken a. a. O. S. 392) wird über ein Gut zu Asbach zwischen Graf Burkhard von Rothenburg und dem Bischof Eberhard zu Würzburg verhandelt; 1339 aber verkauft Seyfried v. Gailenkirchen Gülten, und Walther v. Gailenkirchen 1337 ein Gut zu Nieder-Asbach an Gutta Veldner, und 1537 kommen die Besitzungen der Apollonia, Werners v. Stetten Wittwe, an Hall, welches 1564 mit dem hiesigen Zehenten auch einige Gülten und 1576 einen Hof von Sebastian, Hans und Albrecht v. Crailsheim erwarb. Der Hospital zu Hall aber erhielt seine Güter durch verschiedene Käufe 1382 bis 1517. Drei Gütchen kamen 1447 und 1516 von den v. Stetten mit 1/3 Zehenten zu Gaugshausen an St. Michael zu Hall, welche 1447 der Bischof von Würzburg von dem Lehensverbande befreite, in welchem sie zu seiner Kirche gestanden. Auch Hans Sieder, Bürger zu Hall, verkaufte 1435 zwei Güter zu Niederasbach an die Präsenz zu St. Michael; und 1405 übergab Conrad Münzmeister zu Unter-Limpurg dem Barfüßer-Kloster zu Hall ein hiesiges Gut, das bei der Reformation an Hall kam. Der Hirtenstab gehörte zu Burg Clingenfels und wurde von Hall mit dieser erworben.

Auch Asbach hatte seine Edle, deren Burg auf einer nahen Anhöhe über der Schmerach gestanden seyn soll. Im Jahr 1269 finden wir einen Heinricus de Asbach, 1313 eine Adelheid v. Asbach (s. Ober-Asbach), und 1367 verkauft Ulrich v. Asbach seinen Antheil an der Burg Asbach an den Grafen Hans v. Hohenlohe. Sie soll zu Ende des 14. Jahrhunderts zerstört worden seyn. Der letzte des Geschlechtes, Müller zugenannt, starb 1549 in Hall.

Auf der Markung lagen noch 1705 drei Weiher.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0275.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)