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c. Kupfer, Weiler mit 91 evang. Einwohnern, 16 Gemeinderechten und 70 Mrg. unvertheilten Waldungen und Feldgütern, worunter 15 Mrg. Torffeld, welches gegen eine Entschädigung von der Salinenverwaltung Hall ausgebeutet wird, liegt 1/4 St. westlich von Übrigshausen, auf der linken Seite der Hall-Oehringer Straße und wird durch die Kupfer, von der der Ort den Namen hat, bewässert. –

Schon 789 besitzt das Kloster Lorsch Gülten in villa Cupfere, in pago Cochengowe, in Wulvincleiwer Marcha (Stälin a. a. O. I. S. 319), welche wir für Theile von unserm Kupfer zu erklären durchaus keinen Anstand nehmen. Das Stift Backnang besaß 1245 Güter in „Kuppher“ (Besold). Der Ort kam mit Vogtei und Gericht 1517, 1518 und 1523 von Simon Berler und seinen Geschwistern an Hall, nachdem diese Besitzung dasselbe Schicksal gehabt hatte, welches die damit verbunden gewesenen Güter zu Übrigshausen, welche 1402 von Heinrich Eberhard an Hans Schlez kamen, hatten. Auch diese Güterrechte waren Lehen von Hohenlohe und wurden von diesem 1433 den von Bachenstein geeignet. Im Jahr 1366 verkaufte Herold v. Neuenstein seine Besitzung an Claus Sieder und 1521 gab Comburg seine Gültrechte von 9 Gütern an Hall ab.

Nach einer alten Dorfordnung (eine neuere ist von 1711) soll, „wenn man der Gemeinde umbietet,“ geblasen und wenn sie zusammentritt, das Stundenglas aufgesetzt, auch wer mit einem „Hauer“ erscheint, um einige Schillinge gestraft werden.

Vor etwa 140 Jahren lag bei dem Orte ein 11/4 Mrg. großer Weiher.

d. Leipoldtsweiler, Weiler von 22 evang. Einwohnern, mit 2 Gemeinderechten ohne Gemeindeeigenthum, aus 2 Bauernhöfen bestehend, von Brachbach 1/4 Stunde nordöstlich gelegen. Der Weiler wird auch Leiblingshof, Utzenhof, vorzugsweise aber Leipoldtsweiler genannt, wie er sich auch in allen Lagerbüchern geschrieben findet. Comburg verkaufte seine Güter 1521 an Hall, das sich 1583 mit den beiden Bauern wegen des Fischens und Anschwellens in dem dortigen 11 Morgen großen See verglich.

e. Staigenhaus, Weiler mit 19 evang. Einwohnern, ohne besondere Gemeinderechte, die Verhältnisse mit Übrigshausen, auf deren Markung es liegt, theilend, liegt an der von Münkheim auf die übrigshauser Höhe ziehenden Steige der Hall-Oehringer Staatsstraße, und besteht aus einem 1842 neu gebauten Gasthaus, einem Bierkeller, einem weitern Wohnhaus und dem Armenhaus von Übrigshausen.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0273.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)