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Der vorgedachte See hatte noch 1690 anderthalb Morgen im Umfang.


21. Gemeinde Übrigshausen,
bestehend aus 5 Parcellen mit 446 Einwohnern.

Der Gemeindebezirk liegt auf der linkseitigen Höhe des Kochers, grenzt westlich und nördlich an das Oberamt Oehringen und ist in westlicher Richtung durch das schon mehr erwähnte waldenburger Waldgebirg abgeschlossen. Von den Gewässern ist hauptsächlich die Kupfer zu erwähnen, welche bei Übrigshausen aus einem Teiche entspringt und nicht unmittelbar, sondern erst nach längerem Laufe bei Forchtenberg in den Kocher fällt. Der Bezirk ist etwa eine Stunde lang und ebenso breit, hoch gelegen und gesund. Durch denselben führt von Süden nach Nordwesten die Staatsstraße von Hall nach Oehringen. Außerdem führt eine 1836 und 1837 von der Gemeinde mit einem Amtskörperschaftsbeitrage neugebaute Vicinalstraße durch den Bezirk, die einerseits Brachbach mit Westernach und mit Geislingen verbindet, um hier in die nach Crailsheim sich ziehende ilshofer Straße einzumünden, und andererseits Übrigshausen und Kupfer mit Brachbach in Verbindung setzt. Der Boden ist im Allgemeinen fruchtbar; Ackerbau und Viehzucht gewähren den Bewohnern ein gutes Auskommen.

Der Bezirk ist dem Forstamte Comburg zugetheilt. Der große Zehente gehört zu Übrigshausen Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst; zu Brachbach und Leipoldtsweiler 1/3 dem Staat, 1/3 Hohenlohe-Ingelfingen und 1/3 der Gemeindeparcelle selbst; zu Kupfer 1/2 Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst und 1/2 Hohenlohe-Langenburg. Der kleine Zehente gebührt zu Übrigshausen und Kupfer der Pfarrei Enslingen; in den übrigen Parcellen den Großzehentherrn. Am Neubruchzehenten zu Übrigshausen ist Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst mit 1/2, zu Kupfer dasselbe mit 1/4 und Hohenlohe-Langenburg mit 1/4 betheiligt. Was die übrigen Gefälle betrifft, so stehen solche dem Staate, der Stadtpflege und der Armenverwaltung Hall und einige wenige den standesherrlichen Häusern, nämlich Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst in Übrigshausen, Brachbach, Leipoldtsweiler und Kupfer, und Hohenlohe-Ingelfingen in Übrigshausen und Kupfer zu. An den Gefällrechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für 6472 fl. 47 kr. Capital abgelöst. Brachbach und Leipoldtsweiler sind nach Eschenthal, Oberamts Oehringen, die übrigen Parcellen nach Unter-Münkheim eingepfarrt. Die Schule in Übrigshausen ist auch für

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0270.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)