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aber verkauften Rüdiger v. Hohenstein, als Pfleger von Walther v. Hohensteins Sohn und Hans Oswalds Sohn zu Hohenstatt, und Dietrich v. Hohenstein den Burgstadel und die beiden Höfe zu Hohenstatt, nebst dem kleinen Zehenten, 6 Gütern zu Altdorf und einem zu Eschenau, einer Hofstatt zu Jagstroth, die Wiese zu Anhausen und die Schenke daselbst an Hans Schlez; dieser aber gab 1410 alle diese Güter zu einem rechten Erblehen hin. Die Gülten hievon gingen 1503 an den Rath zu Hall über.

Burg Hohenstein war im vierzehenten und fünfzehenten Jahrhundert ein Raubschloß, vor dessen Bewohnern kein Wanderer, ja kein Vieh und keine Frucht auf dem Felde sicher war. Sie soll deßwegen durch Herzog Ludwig von Bayern zerstört worden seyn, wurde aber später wieder aufgebaut.

f. Jagstroth, früher Jochesrod und Jochsroth, [1] Weiler mit 48 evangel. Einwohnern, mit 7 hallischen Gemeinderechten und 577/8 Mrg. vertheilten und 103/8 Mrg. unvertheilten Allmanden; liegt freundlich an einem kleinen Hügel, nördlich 3/4 Stunden von Sulzdorf, umgeben von Obstgärten. Schöne Fernsicht.

Heinrich Kleiner, Bürger zu Hall, verkauft 1474 an Hans von der Tannen, Bürger daselbst, einen Hof und eine Hube zu „Jochserode,“ worüber Limpurg die Vogtei hat. Die limpurgischen 3 Huben kommen mit den sulzdorfern 1541 an Hall, wohin auch 1580 Conrad v. Vellberg seine Besitzungen zu Jagstroth abtritt.

g) Neunbronn, eine Mühle mit 6 evangel. Einwohnern, unterhalb Hohenstatt an der Bühler, 1 Stunde südöstlich von Sulzdorf gelegen. Sie hat den Namen von den neun Brunnquellen, welche oberhalb der Mühle entspringen und alsbald nach ihrer Vereinigung mit der Bühler das Mühlwerk treiben, Sommers nicht versiegen und Winters nicht gefrieren. Sie kam schon mit der Schenkung Adelberts v. Bilrieth 1078 an Comburg (cum molendino vico adjacente in Hohenstat. Menken a. a. O. S. 391), blieb aber nicht im Besitz von Comburg; denn 1503 vergab Conrad Spieß dieselbe, nebst Acker, Weinberg und Fischwasser an den Rath zu Hall, wie er solche von Burkhardt Eberhard ererbt hatte. – Bei Neunbronn wurde 1605 der große Zahn aufgefunden, der in der Michaeliskirche zu Hall noch aufbewahrt wird.


  1. Die neuere Schreibart ist offenbar unrichtig, da an die Jagst hier nicht zu denken.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0263.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)