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87 evang. Einwohnern und 5 hallischen Gemeinderechten, 21 Mrg. vertheilten und 5 Mrg. unvertheilten Allmanden. Der Ort liegt 1/2 Stunde südlich von Sulzdorf, ganz eben an der Staatsstraße nach Ellwangen. – Von den Zehenten zu Dörrenzimmern und Hohenstatt waren 2/3 Eigenthum der Propstei Ellwangen und 1/3 comburgisch (mit dem Stöckenburg-Anhauser Pfarrlehen). – Der Ort hat eine Schildwirthschaft. Einen Büchsenschuß davon südwestlich liegt das der Amts-Corporation gehörige Fallhaus, das ein Kleemeister bewohnt.

Schon mit der Stiftung des Klosters Comburg kamen 1090 durch den mainzer Bürger Wignand Güter zu Cimbern an Comburg, und 1282 verzichtete Schenk Walther zu Limpurg zu dessen Gunsten auf das Vogtrecht zu Wüstenzimmern (Menken a. a. O. S. 389 u. 402). In den Jahren 1358, 1364, 1386 und 1394 aber kamen die Besitzungen von Dietrich v. Hohenstein und Heinz v. Tullau an die v. Vellberg, von welchen sie 1595 an die Stadt Hall übergingen. – Noch im J. 1554 wurde an Bartholomäi hier „eine große Kirchweihe“ gehalten; über die Kirche selbst ließ sich aber nichts ermitteln. Vielleicht geschah es wegen des Heiligen von Anhausen.

e. Hohenstatt, Weiler mit 46 evang. Einwohnern, mit 2 Gemeinderechten und 25 Mrg. vertheilten und 21 Mrg. unvertheilten Allmanden und Waldungen, liegt oben am Abhang des Bühlerthales, 1/2 Stunde nördlich von Sulzdorf. Die Landschaft ist hier, theils durch die Aussicht auf entfernte Punkte, theils durch den Blick auf das Bühlerthal, schöner, als in Sulzdorf. – Mit einem Theil des Zehenten zu Hohenstein wurde 1473 Eitel Eberhard von Graf Albrecht v. Hohenlohe belehnt.

Hohenstatt, auch Hohstenhof genannt, führte früher den Namen Hohenstein und ist nicht zu verwechseln mit Burg Hohenstatt, welche auf dem rechtseitigen Bühlerufer gegenüber von Hohenstatt auf der Markung Kerleweck lag. Es bestand aus einer Burg und 2 Höfen, wovon die erstere auf einem Bergvorsprung gegen die Bühler, südöstlich von den beiden Höfen lag, die nun aber mehrere Besitzer inne haben. Burg Hohenstein einst am Fahrwege nach Neunbronn gelegen, nebst Zugehör, gehörte einem edlen Geschlechte, das sich von Hohenstein schrieb. Berchtold v. Hohenstein soll 1280 Abt in Comburg gewesen seyn (Menken a. a. O. S. 381); 1334 verschrieben Walther und Ulrich, auch Rüdiger und Dietlen v. Hohenstein ihr Haus zu Hohenstatt als ein offen Haus dem Rath zu Hall, und dasselbe thut 1341 Conrad v. Hohenstein gegen Graf Kraft v. Hohenlohe. In den Jahren 1380, 1383 und 1386

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)