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Limpurg 1579 durch Wechsel von Ellwangen erhalten hat. – Im J. 1670 brannte beinahe das ganze Dorf, nebst der Kirche, nieder.

Zwei Seen wurden 1660 trocken gelegt.

b. Anhausen, im Munde des Volkes und nach früherer Schreibart „Ohausen,“ Pfarrweiler mit 11 Einwohnern, 2 Gemeinderechten und 5 Mrg. 11/2 Vrtl. Weide. Derselbe hat nur 2 Wohn- und einige Neben-Gebäude, und liegt in dem hier äußerst romantischen Bühlerthale. Die Kirche zum heil. Bartholomäus steht auf einem Felsen, in dessen ehmaliger Höhle in ältester Zeit ein Einsiedler gewohnt haben soll und neben welchem sich der vorgenannte Schwarzlachenbach, mit dem sich einige andere Zuflüsse vereinigt haben, in die Bühler ergießt, nachdem er sich am Ende seines Laufes durch Felsen hindurch Bahn gebrochen hat, über welche und durch welche er sich rauschend in ein Becken hinabstürzt. Im J. 1473 war Eitel Eberhard v. Eltershofen mit dem Zehenten zu Anhausen von Graf Albrecht v. Hohenlohe belehnt. – Der Ort besteht aus einer Mühle und einem Bauernhof, welche sich in der nächsten Umgebung der Kirche befinden. Diese hat der hiesige Heilige im Bau zu erhalten. Der Altar der Kirche ist mit altdeutscher Malerei und Schnitzwerk mit der Jahrszahl 1506 versehen. Mit der Mühle ist eine Schenke verbunden (s. Hohenstatt).

Zu dem Pfarrsprengel von Anhausen gehören, außer sämmtlichen Parcellen der Gemeinde Sulzdorf, Rappolden, Oberscheffach und Mathes-Hörlebach. Bis 1839 waren demselben auch Kerleweck und Stadel zugetheilt. Das Patronat steht wegen Comburgs der Krone zu. Der Sitz des Pfarramtes wurde 1837 nach Sulzdorf verlegt; früher wohnte der Pfarrer in dem sogenannten Bühler-Pfarrhause, außerhalb des Städtchens Vellberg, somit eine Stunde von seiner Kirche entfernt; denn er war bis 1807 zugleich Schloßcaplan in Vellberg und hatte in dieser Eigenschaft alle Sonntage eine Frühpredigt in der dortigen Schloßcapelle zu halten. Die Stiftungspflege hat ein nicht unbedeutendes Vermögen.

Die Pfarrei ist alt. Sie theilte die Schicksale der Pfarrei Stöckenburg, mit welcher sie nachmals verbunden ward, und wurde mit dieser am 6. Mai 1545 von dem Stifte Oehringen an Hieronymus und Wolf von Vellberg verkauft. Diese setzten die Reformation 1545 durch, indem sie zugleich den Pfarrer zu ihrem Hofcaplan ernannten und die Pfarrei mit 1000 fl. Kapital und 20 Gültbauern aufbesserten. Mit Stöckenburg kam auch die Pfarrei Anhausen an Comburg.

Auf der linkseitigen Anhöhe oberhalb Anhausen, über dem von Sulzdorf herziehenden Schwarzlachenbacheinschnitt, in der

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0260.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)