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von Vellberg waren bis zu ihrem Aussterben mit dem erstern 1/3 belehnt. Der Hospital und die Stadtpflege Hall erwarben ihren Theil von der Propstei Ellwangen. – Es befindet sich zu Sulzdorf eine Schildwirthschaft mit einer sehr gut eingerichteten Brauerei und Ökonomie.

Die kleine, 1673 erbaute Filialkirche zu St. Margaretha, an deren Stelle übrigens schon 1504 eine Capelle stand, die aber nichts Merkwürdiges darbietet, hat der Staat wegen der Oberlandesheiligenpflege zu erhalten. Demselben liegt auch die Baulast an dem 1838 neuerbauten Pfarrhaus und an dem zu derselben Zeit erbauten Schulhaus ob. Sulzdorf, früher Filial von Stöckenburg, wurde 1545 nach Anhausen umgepfarrt. In der hiesigen Kirche werden übrigens, außer der Abendmahlsfeier, nur Feiertags- und Wochen-Gottesdienste gehalten. (Das Weitere s. bei Anhausen.) Der hiesigen Schule wird bereits 1621 gedacht. Sulzdorf hat einen eigenen Begräbnißplatz hinter der Kirche; indeß jener zu Anhausen für die übrigen Parcellen dient. Das Stiftungsvermögen ist nicht von Belang; es haben aber sämmtliche Filialien von Anhausen Ansprüche an die dortige, nicht unbeträchtliche Stiftung.

Zu Sulzdorf gehört Batzenhäusle aus 2 einzelnen, an der Landstraße nach Ellwangen liegenden, Gebäuden bestehend.

Schon 1042 kamen durch Schenkung des K. Heinrich III. Güter zu Sunichilendorf, wahrscheinlich in unserm Sulzdorf, und in der angrenzenden Buch im Kochergau (Stälin a. a. O. I. 522) an das Hochstift Würzburg; und unter Andern schenkte auch Graf Heinrich v. Rothenburg mit seinen Brüdern Burkhard und Rüdiger 1090 Güter zu Sulldorf an das Kloster Comburg (Menken a. a. O. S. 390, 394 und 395); ingleichem dorthin Egesbertus de Alechdorf ein Gut zu Sulsdorf. Auch finden wir 1101 einen Gebertus und Wachart de Sulldorf als Zeugen in einer comburgischen Urkunde. Nachmals treffen wir den Ort, mit Ausnahme von den 17 Lehengütern, welche bis 1802 bei Comburg verblieben, als Besitzthum der Schenken von Limpurg, welche 1541 ihre hiesigen 33 Höfe und Güter, nebst der St. Margarethenkirche und Ein- und Zugehörungen an die Reichsstadt Hall vertauschten. Darunter war ein Hof, den die Schenkin Ytta von Limpurg 1390 von Heinrich von Bachenstein gekauft und der Frühmesse in Unterlimpurg 1398 verschafft hatte. Ebenso verkauften 1589 die Schlez ein Gut und 14 Pfund Heller auf dem Schultheißenamt zu Hall, nachdem Limpurg solches vom Lehenverband befreit hatte, an die Stadt. Weitere Besitzungen kamen an Hall 1516 von Caspar Eberhards Erben eine Gült und 1580 von Conrad v. Vellberg. – Die Rechte des Rentamtes Ober-Sontheim rühren von einem Gut her, das

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0259.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)