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Ackerbau, der Handel mit Mastochsen, Rindern und jungen Schweinen, mit Kernen, und – in Sulzdorf und Dörrenzimmern – mit Holz. Die Handwerke sind ganz unbedeutend (s. unten). Der Boden ist hauptsächlich in Anhausen, Buch, Jagstroth, Hohenstatt und Neunbronn sehr ergiebig und fruchtbar. Reps wird vorzüglich in Jagstroth und Hohenstatt gebaut. Die Brache kommt nur selten zum Anbau. Im Allgemeinen herrscht Wohlstand.

Die Gemeinde ist dem Forstamte Crailsheim zugetheilt, mit Ausnahme eines Theiles der Waldungen von Sulzdorf, welche dem Forstamte Comburg angehören. Die großen Zehenten zu Sulzdorf gehören zu 2/3 dem Staat und zu 1/3 dem Hospital Hall; zu Anhausen und Buch dem Staat und dem Wirthe Rück in Sulzdorf; in den übrigen Parcellen dem Staat. Die kleinen Zehenten zu Sulzdorf gebühren zu 2/3 der Stadtpflege Hall und zu 1/3 dem dortigen Hospital; zu Anhausen und Buch verhält es sich wie mit dem großen Zehenten; zu Dörrenzimmern gehören sie dem Staat und in den übrigen Parcellen der Stadtpflege Hall. Den Heuzehenten zu Sulzdorf bezieht die Pfarrei Stöckenburg. Der Neubruchzehente steht überall dem Staate zu. An den sonstigen Gefällen ist in Sulzdorf das gemeinschaftliche Rentamt Obersontheim betheiligt; im Übrigen stehen sie dem Staat, der Stadtpflege und Armenverwaltung Hall und einigen haller Privaten zu. An den dießfälligen Rechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 einen Capitalbetrag von 5018 fl. 57 kr. abgelöst. – Sämmtliche Parcellen gehören zur Pfarrei Anhausen; der Pfarrsitz ist jedoch in Sulzdorf, wo sich auch die Schule für den ganzen Bezirk befindet. Anhausen, Buch und Dörrenzimmern, welche bis dahin zur Gemeinde Unter-Sontheim gehört hatten, sind auf ihre Bitte am 24. December 1844 hierher eingetheilt worden. Bis 1803 hatten Sulzdorf, Jagstroth, Neunbronn und Hohenstatt Bestandtheile des hall’schen Amtes Schlicht, Anhausen, Buch und Dörrenzimmern aber solche des hall’schen Amtes Vellberg gebildet.

a. Sulzdorf, Dorf mit 392 Einwohnern, worunter 4 Katholiken, 57 Gemeinderechten und 32 Mrg. vertheilten und 427/8 Morgen unvertheilten Allmanden, Wohnsitz des Pfarrers, liegt 2 kleine Stunden östlich von Hall und wird durch den in der Nähe entspringenden Schwarzlachenbach, der bei Anhausen in die Bühler fällt, in zwei Theile geschieden, wovon der kleinere rechtseitige „Kaltenberg“ heißt. Der Ort ist etwas gedrängter gebaut, als die übrigen Parcellen. Die Zehentrechte des Staats waren früher zu 1/3 der Propstei Ellwangen, zu 1/3 aber zum nachmals comburgischen Pfarrlehen von Stöckenburg und Anhausen gehörig. Die

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0258.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)