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mainzer Bürger Wignand an das Kloster, und 1098 wurden von dominus Gigiloch Besitzungen dahin theils verkauft, theils verschenkt (Menken a. a. O. S. 389 u. 394). Die Vogtei über den Frohnhof und 6 Güter, worauf 1350 Kraft von Hohenlohe als Lehensherr verzichtet, kam damals an Beringer Huber, Bürger zu Hall, und wurde nachmals von Comburg erworben. Das Letztere war auch mit einigen andern Vogtrechten der Fall. Die Übergabe derselben geschah noch 1382 „mit Hand vnd mit Halmen.“ Die übrigen Besitzungen Comburgs kamen dahin 1350 von Gernold Unmuß, 1358 von Peter Münzmeister, 1360 von Fritz Schneewasser, 1382 von Conz Reinbolt, 1403 von Raban v. Wisenbach, 1406 von Barbara v. Rosenberg, 1454 von Hans v. Crailsheim, 1472 von Hans v. Reiffenberg, und 1567 durch Tausch der Reichsstadt mit Comburg gegen Güter in Altenberg. So war zwar der Ort in Absicht auf Grundherrlichkeit und Vogtei ganz comburgisch geworden, und blieb es auch bis 1803; die Malefiz und hohe Obrigkeit aber stand stets Hall zu und gehörte in das Amt Bühler.

Am 1. Juni 1619 fiel bei dem Ort ein Scharmützel vor, wobei viele Unterthanen Halls getödtet wurden.

Groß-Allmerspann war in ältern Zeiten Filial von Lendsiedel, OA. Gerabronn, wohin noch jetzt das nahe gelegene Klein-Allmerspann eingepfarrt ist. Mit dem Mutterorte scheint auch Groß-Allmerspann die Reformation angenommen zu haben, wie denn vor etwa 150 Jahren kein Katholik mehr hier war (Wibel a. a. O. I. 504). Um nun die Einwohner zu dem alten Glauben zurückzubringen und die in der weiten evangelisch gewordenen Gegend zerstreuten Katholiken in demselben zu stärken, stiftete der Dekan des Stiftes Comburg, J. H. v. Ostein, 1693 die Pfarrei, dotirte dieselbe zum Theile und baute auf eigene Kosten die Kirche mit Pfarrhaus darin, so, daß die Pfarrei am 18. Juni 1696 ihren Anfang nahm und der Ort bald ganz von der neuen Lehre abfiel.

b. Eckartshausen, früher Öggershausen, Weiler mit 200 Einw., worunter 1 Kath., 24 althallischen Gemeinderechten und 3921/4 Mrg. vertheilten und 891/2 Mrg. unvertheilten Allmanden und Waldungen, liegt auf der Ilshofer-Höhe, 3/4 Stunden südlich von Groß-Allmerspann, an der Grenze des OA. Crailsheim.

Den großen, kleinen und Blut-Zehenten bezieht zu 2/3 wegen Comburgs der Staat, und zu 1/3 die Pfarrei Ober-Aspach. Der Neugereuthzehenten steht (wegen Halls) ebenfalls dem Staat zu. In dem Verkauf von Ilshofen 1398 von Graf Ulrich v. Hohenlohe an die drei Reichsstädte Hall, Dünkelsbühl und Rothenburg ist auch des Zehentens von Eckartshausen als Verkaufs-Objekt gedacht; er erscheint aber 1595 zu 2/3 in dem Stift würzburgischen Pfarrlehen

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0212.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)