Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gewölbter Durchlaß über den Grimmbach (zwischen Braunsbach und Geislingen in den Kocher einmündend) gebaut und ein sehr steiler Stich unmittelbar davor corrigirt, im Ganzen mit einem Aufwand von 4800 fl.; 1841 und 1842 wurde eine Einschnittsstraße von Geislingen auf die Cröffelbach-Haller Steige (die sogenannte Löwen-Straße) auf Rechnung der Amts-Corporation, unter Beihülfe der Gemeinde, mit einem Aufwand von 12.000 fl. gebaut, und die Straße gegen Enslingen unter Correktion der Katzensteige mit Beihülfe der Amts-Corporation mit einem Aufwand von 4000 fl. verbessert.

Geislingen wird 1241 erstmals in einer Urkunde genannt, wo der Kaiser die Schenken von Limpurg mit dem Wildbann und 1347 zugleich mit dem Geleit, „das sich anhebt zu Geislingen am Kocher gelegen uff der Sigelsbach an Himmelsort Fall und geht gen Kreffelbach auf die Steige etc.“ belehnt (Menken a. a. O. S. 475 u. 476 und limburgische Deductiones S. 12). Dieses Geleit erwarb die Stadt Hall 1541 von Limpurg zur einen, und 1754 von Brandenburg, wohin solches durch den limpurger Lehens-Heimfall gekommen war, zur andern Hälfte. Damit ist wohl auch die Baulast an den 3 Kocher- und Bühler-Brücken, wovon die ältere 1569 erbaut wurde, an den Staat übergegangen. Mit dem erwähnten limpurgischen Kauf von 1541 kamen auch 2 Güter an Hall. Die meisten Güter aber besaß der Hospital Hall, der solche allermeist durch Wechsel 1497 von Comburg und 1505 vom Kloster Goldbach erwarb. Die Badstube besaß der Hospital schon 1485.

Das Gericht hier bestand schon im Mittelalter. Im J. 1502 besetzte Geislingen 9, Eltershofen 2 und Großaltdorf 1 der 12 Richterstellen. Bis zum J. 1803 war Geislingen ein Bestandtheil des haller Amtes Bühler, mit dem es an Württemberg fiel. Im dreißigjährigen Kriege hatte der Ort viel zu leiden; es geht in demselben die Sage, derselbe habe sich vor dem Kriege bis zur Mühle hin am linken Bühlerufer hinauf erstreckt. Ob damit der an dem Grimbach gelegen gewesene, zuvor schon genannte, abgegangene Ort Grimbach, der noch 1564 sieben Lehen zählte, in Beziehung stand, ist unbekannt. Geislingen war zu jener Zeit so ausgesogen, daß der Rath von Hall der Absicht des Ortes, über die bereits entlehnten 16.558 fl. noch weitere Schulden zu Bestreitung der Kosten der Winterquartiere zu machen, mit der Bemerkung entgegentrat, daß das ganze Dorf nicht mehr werth sey.

Zwischen Geislingen und Bühlerzimmern, auf dem sogenannten „Löwenberg,“ bei der oben S. 8 erwähnten Höhle, soll eine Burg gestanden seyn. Welches Geschlecht hier saß, ob der Henricus

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)