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liegt an der Vicinalstraße nach Hall, 3/4 Stunden südöstlich von Gailenkirchen. Die Felder sind ziemlich ergiebig.

Im J. 1241 wird auf den Tod Heinrich Schultheiß zu Hall dessen Bruder Hermann vom Kloster Comburg auf dem Kirchhofe zu St. Michael mit Vogteirechten belehnt, und 1411 verkauft Elisabeth von Frauenburg, Conrad Münzmeisters Wittwe zu Hall, an Comburg einen Hof, von wo aus er 1521 an Hall kam. Im J. 1343 vergleichen sich Philipp v. Eltershofen und Heinrich v. Schauenburg wegen Güter zu Wackershofen, und 1532 verkauft sie Anselm von Eltershofen an den Rath in Hall; ebendahin verschreibt auch 1505 Hans Neuffer zu Hall seine hiesigen Besitzungen. Ein Hof wird 1564 von dem Hospital in Hall eingewechselt. Die comburgischen 6 Hofgüter erwarb das Stift 1569 von Ludwig v. Morstein. Der hohenlohesche Hof scheint unter die Kloster gnadenthaler Besitzungen gehört zu haben. Ob Conrad v. Wagenhofen, welcher sich 1253 als Zeuge bei einem Güterwechsel zwischen Graf Bopp v. Dürn und dem Kloster Gnadenthal findet, hieher gehört (Wibel a. a. O. II. S. 60), ist zweifelhaft.

Vor 160 Jahren lagen 3 Seen, gegen 4 M. groß, auf der Markung.


7. Gemeinde Geislingen,
mit 2 Parcellen und 563 Einwohnern.

a. Geislingen, Pfarrdorf, mit 517 Einw., worunter 5 Kath., und 54 Gemeinderechten, 1611/8 M. unvertheilten und 416 M. vertheilten Allmanden und Waldungen, sämmtlich althallisch.

Der Ort liegt im Kocherthal, 21/4 Stunden nordöstlich von Hall, an der Mündung der Bühler in den Kocher, da, wo das Bühlertal in das Kocherthal sich öffnet, an den lebhaften Vicinalstraßen nach Crailsheim und durch das Kocherthal nach Künzelsau. Auch beginnt hier die oben erwähnte Vicinalstraße über Herdlinshagen nach Oehringen. An dem südlichen Gebirge ist die „Gaisklinge,“ welche das Wasser aufnimmt, dem Kocher zuführt und dem Orte den Namen gegeben haben soll. Die von den steil aufsteigenden, den Ort umgebenden Bergen zurückfallenden Sonnenstrahlen geben seinem Kalk- und Thonmergel-Boden eine große Wärme und Fruchtbarkeit; daher Dinkel, Weizen, Gerste und Hülsenfrüchte hier sehr gut gedeihen. Der vielen Winde wegen ist dieß aber mit dem Obstbau nicht der Fall.

Geislingen mit Hergershof gehört zum Forstamte Crailsheim. Den großen, kleinen, Blut-, Heu- und Wein-Zehenten bezieht der Hospital Hall und zwar zur Hälfte 1440 von Conrad von Rinderbach (1/3) und 1458 ((1/6)) von Hans Schmaltreu als hohenlohesches Vasallenlehen, zur andern Hälfte 1784 u. 1786 von den fürstlichen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0204.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)