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dieser Burg sind keine Spuren mehr sichtbar, dagegen finden wir die v. Enslingen durch ein paar Jahrhunderte hindurch in Urkunden. Namentlich 1261 Cunradus de Ensilingen (Wibel a. a. O. II. S. 67), 1278 Johannes (ebenda S. 92); 1329 Conrad (ebenda S. 188); 1350 Conrad; 1379 und 1386 Walther und 1383 Adelheid; 1418 Hans v. Enslingen als limpurgischen Vasallen und Besitzer eines Theils von Schloß Vellberg; 1422 Krafft v. Enslingen, dessen Mutter Wilhelms v. Rechberg Wittwe und seine Schwester Anna v. Bachenstein; 1427 Krafft und Ulrich v. Enslingen hohenlohensche Vasallen (Wibel a. a O. I. S. 126) ; 1428 Hans, Krafft, Catharine und Margareth v. Enslingen; 1431 Claus hohenlohenschen Vasallen (Hanselmann, diplom. Beweis S. 496); 1432 stirbt Hans ohne männl. Erben als Besitzer eines Theils v. Vellberg; 1455 und 1466 Krafft; 1479 Claus, genannt Hurdelbach. Der letzte des Geschlechts soll 1534 in einem Soldatengelag ermordet worden seyn.

Bemerkenswerth ist ein Vorfall, welcher beweist, zu welchen ärgerlichen Auftritten der Streit um die obrigkeitlichen Rechte führten. Als 1692 hier ein comburgscher Hintersaß starb, ließ ihn Hall hier begraben; am andern Tage verlangte Comburg die Ausfolge des Leichnams, was verweigert wurde. Nun schickte der Bischof von Würzburg, als Comburgs Schutzherr, 20 Reiter, welche die Leiche ausgruben und mit Gewalt wegführten.

Oberhalb Enslingen lag noch 1454 der Hof Bernspach.

b. Arnsdorf, Weiler mit 57 Einwohnern, worunter 1 Kath., 7 hallischen Gemeinderechten und 13 Mrg. 11/2 Vrtl. unvertheilter und 3 Mrg. 2 Vrtl. vertheilter Allmanden; liegt auf dem östlichen Ende des Kochenecks, ist eine Stunde von Enslingen entfernt und grenzt an das Oberamt Künzelsau (Braunsbach). Wie erwähnt ist Arnsdorf Filial von Eschenthal. Da das Patronatrecht daselbst 1278 durch Schenkung Walthers v. Limpurg an die Johannitercommende kam (Wibel a. a. O. II. S. 89), so ist hieraus zu folgern, daß damit auch die Zehenten zu Arnsdorf, Braunoldswiesen, Brachbach, Herdlingshagen und Rückertshausen, welche die Commende zwar 1467 verkauft, aber sogleich wieder eingelöst hatte, an dieselbe übergegangen sind. In Arnsdorf war zuletzt nur Hall begütert und berechtigt. Fünf Güter gehörten der Reichsstadt selbst. In einer Schenkungsurkunde Conrads v. Krautheim gegen das Kloster Gnadenthal kamen an dasselbe auch 1266 Güter zu Arnsdorf (Wibel a. a. O. II. S. 76), welche mit der Reformation an Hohenlohe gelangten und 1564 Graf Ludwig Casimir v. Hohenlohe an die Reichsstadt Hall abtrat, wohin Schenk Erasmus von Limpurg 1523, und Simon Berler 1524, den sogenannten Berlerhof gebracht hatte. Den letztern hatte 1402 Heinrich Eberhard mit andern Gütern zu Übrigshausen und

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0195.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)