Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Armenverwaltung und der Hospital Hall, sowie einige Privaten daselbst gefällberechtigt. Von den Gefällen des Staats sind seit 1817 1586 fl. 32 kr. Kapital abgelöst worden. – Filialien von Michelfeld sind Bubenorbis und Maibach, von Mainhardt, O.A. Oehringen, die übrigen Parcellen. In Bubenorbis ist eine Schule. Die Kinder von Ziegelbronn besuchen jene in Lachweiler, O.A. Oehringen. Sämmtliche Parcellen gehörten bis 1803 in das Amt Rosengarten und kamen mit diesem an Württemberg.

a. Bubenorbis, früher Bubenurbes und Bubenurbis, Dorf mit 347 evang. Einwohnern und mit 21 Gemeinderechten, worunter 16 althallische, 4 commenthurische und 1 altwürttembergisches, welches mit dem dortigen Zollhaus und der Schmiede zusammenhing, und 149 M. 3 V. vertheilten, und 331/2 M. unvertheilten Allmanden und Waldungen. Bubenorbis liegt auf der mainhardter Höhe an der von Hall nach Stuttgart führenden Staatsstraße. Der Ort hat eine eigene, allem Anscheine nach alte Kirche, oben im Dorf, in welcher der Pfarrer von Michelfeld alle vier Wochen zu predigen und zu katechisiren u. s. w. hat. Die Baulast liegt, wegen der Landesoberheiligenpflege, dem Staate ob. Ein neues Schulhaus wurde, nachdem das alte von der Gemeinde 1616 erbaute, zu klein und baufällig geworden war, in den Jahren 1840 und 1841 mit einem Aufwande von 3600 fl., wozu der Staat 500 fl. beitrug, gebaut. Die Baulast hat nach altem Herkommen zu 2/3 Bubenorbis und zu 1/3 Maibach. Bis zu der jüngst erfolgten Anlage eines Kirchhofes wurden die Todten in Michelfeld beerdigt.

Es sind in Bubenorbis zwei Schildwirthshäuser und eine auf der südwestlichen Seite etwas abgelegene Mühle. Eines der Wirthhäuser war mit dem zum Stabsamt Böhringsweiler gehörig gewesenen, 1558 aufs Neue erbauten, württembergischen Zollhaus verbunden, worauf Württemberg nach einem Receß von 1532 alle Obrigkeit hatte.

Der Ort scheint zur Limpurg gehört zu haben. Im J. 1278 verkauft Schenk Walther von Limpurg die Hälfte einer Mühle und alle seine Besitzungen „in Bubenurbes,“ mit Ausnahme von zwei Weinbergen und der lehenspflichtigen Leute, an das Kloster Gnadenthal. (Wibel a. a. O. II. S. 92.) Wie die Reichsstadt Hall zu den ihrigen von dem Kloster und von den Schenken von Limpurg kam, ließ sich nicht erheben. Die vier commenthurischen Güter dagegen nebst 1/6 am Gericht erwarb die Johannitercommende Hall im J. 1424 von Hans Eberhard, Bürger zu Hall.

Die Ableitung des Wortes „Bubenurbes,“ welche mit dem nicht weit entfernten Römergrenzwall in Verbindung gesetzt werden will, von Bubonum urbes (Eulenstätte, Eulengeschrei, wie

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)