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Schicksale, deren hauptsächlichere wir hier nur kurz andeuten können. Namentlich zog sich Hall den Haß der Feinde der Hohenstaufen, denen es treu ergeben war (Stälin a. a. O. II. 671.), zu. Im 13. Jahrhundert soll ein Bischof von Würzburg vom Galgenberg aus der Stadt mit großen Schleudermaschinen hart zugesetzt, aber doch unverrichteter Dinge sich zurückgezogen haben. Hall war auch ein treuer Anhänger Rudolphs, der im April 1274 und am 5. und 6. Juni 1282 hier verweilte.[1] Hall trat 1307 mit mehreren Städten in den bekannten Bund zu Herstellung des Landfriedens und schloß 1331 mit Eßlingen, Reutlingen, Rottweil, Heilbronn, Gmünd, Weil und Weinsberg ein Schutzbündnis. Im J. 1324 führte es mit dem Abt von Comburg, einem aus dem Geschlechte von Münkheim, Fehde, in welcher dieser gefangen ward. K. Karl IV. verpfändete 1349 die Stadt, mit 23 andern Städten an die Grafen von Württemberg, wobei diese viel zu klagen hatten, bis Graf Eberhard 1360 die Schutzgerechtigkeit über die Städte an den Kaiser abtrat. Mit Dinkelsbühl und Rothenburg zog Hall 1379–1380 gegen Hohenlohe, vertrug sich aber 1384. Als Mitglied des großen Städtebundes gegen die Raubritter zerstörte Hall mehrere Burgen. Im J. 1385 trat Hall dem in Costnitz geschlossenen


  1. Wohl die meisten Kaiser und Könige kamen nach Hall. Es waren hier: K. Friedrich II. am 11. und 13. Februar 1214; K. Heinrich, Friedrichs II. Sohn 10. Juni 1222, 28. April und 19. Nov. 1225, 1. Oktbr. 1231, 26. Mai 1235; K. Conrad IV. im Nov. 1239, 15. Januar 1243, 9. Juni 1246, im März 1251; K. Adolph im März oder April 1293, 3. Febr. 1295; K. Albrecht 11. März 1301, 3. August 1303, 23. Juli 1305; K. Heinrich VII. 23.–29. Juli 1309; K. Ludwig 29. Sept. 1316 (in Thüngenthal); K. Friedrich III. mit seinem Sohn K. Maximilian vor Michaelis 1485 (1488?) an St. Michaelistag. Als an der Steige bei Kirnberg Ochsen vorgespannt werden mußten, weil Friedrich eines Fußübels wegen nicht reiten konnte, bemerkte derselbe (vergl. Ranke deutsche Geschichte I. 82.), wie Herold berichtet: „Seht, durch Gott, die Kühe müssen das römische Reich führen!“ K. Maximilian I. 1489, 1495 und 1503. Im erstgenannten Jahr ging er am Palmtag dem Palmesel bis zum Langenfelder Thor entgegen; als er sah, daß denselben der Büttel zog, schalt er den Rath, daß er das Bildniß des Herrn den Schergen überlasse, worauf die Rathsherrn den Palmesel zogen bis zur Reformation. Im J. 1503, als er beim Wegreiten an Michael Senfts Haus aufsaß, sprach ihn ein Freihartsbub um ein Geschenk an, da er sein Bruder sey, indem Adam ihr gemeinschaftlicher Vater gewesen. Da gab ihm Maximilian einen Kreuzer und sprach: „Gang hin und heiß einen jeden Bruder von Adam her dir einen Kreuzer geben, so wirst du reicher werden, denn ich bin.“ – K. Karl V. 11. Febr. 1541 und 16. December 1547; K. Ferdinand 30. Januar 1542; K. Maximilian II. 13. Juni und 22. December 1570.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0165.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)