Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Die Herren Praeceptores sollen wiederum auf Comödien bedacht seyn, weil keine Actiones und Manier mehr in den Scholaren.“

Zur Übung im Scheibenschießen bestehen zwei Schützengesellschaften von 22 und 14 Mitgliedern, deren Stamm die alte Gesellschaft der Armbrustschützen ist. – Das seit 1832 bestehende Bürgermilitär bilden zwei Compagnien Schützen. – Der Straßenbeleuchtung und des Friedhofes ist bereits oben S. 135 und 125 gedacht.

Zugehörungen.

Die Zugehörungen der Stadt sind die auf den benachbarten Anhöhen liegenden Höfe:

Dürrenberg, mit 6 ev. Einw., 3/4 Stunden südwestlich von Hall. Die Gebäude brannten am 31. December 1845 ab.

Haidhaus, mit 6 ev. Einw., 1/2 Stunde von Hall, in derselben Richtung.

Reifenhof, mit 5 ev. Einw., 1/4 Stunde von Hall, südlich von demselben, im Besitz eines rationellgebildeten Ökonomen.

Rollhof, mit 3 ev. Einwohnern, liegt eine kleine 1/4 Stunde westlich von Hall.

Theurershof, mit 4 jüd. Einw., gegenüber von dem letztern gelegen. Es ist dieß eines der schönsten Hofgüter des Landes, das der jetzige Besitzer durch Ankäufe bis auf 6–700 Morgen erweitert und abgerundet hat. Dasselbe zeichnet sich durch rationellen Betrieb der Landwirthschaft sehr vortheilhaft aus. Der Hof hat von dem alten Haller Patriziergeschlecht Theurer den Namen, das eine Burg hier hatte. Walther Theurer verkaufte 1426 die Hälfte des Hofes an den Hospital, der sie aber 1428 an Conrad von Bachenstein abtrat. Der Hospital brachte jedoch 1479 beide Hälften von Götz und Magdalena von Bachenstein um etwa 1100 fl. an sich und verkaufte das damals 3905/8 Morgen große Gut 1836 an den jetzigen Besitzer um 50.300 fl.

Die Bewohner von Ober-Limpurg sind unter der Gesammtzahl der Stadteinwohner begriffen.


Geschichte der Stadt.

Ursprung. Hall ist sehr alt, die Zeit seiner Gründung aber unbekannt. Die Chroniken behaupten, daß zu Anfang des neunten Jahrhunderts der Platz, da die alte Salzquelle sey, noch eine waldige Klinge gewesen, wo das Wild gehaust und bei der Salzlache gerne sich aufgehalten habe. Da nun Heinrich, der Graf des Kochergaues, in dessen Bezirk derselbe gelegen, dieses bemerkt, habe

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0143.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)