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Hohenlohe in der Stuttgarter Stiftskirche, Bildhauer Schlös (Schletz?) war ebenfalls von Hall. Im J. 1603 werden ein Meister Peter Völker, Maler und ein Jakob Hofmann, Maler dahier genannt. Der Maler Jakob Hofmann, wohl ein Sohn des letztern, von welchem mehrere hübsche Portraits aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vorhanden sind, ist wahrscheinlich auch ein Haller. Die erste Buchdruckerei errichtete Peter Brubach 1536 oder 1538 (Gräters Iduna 1813 S. 112.) Nach ihm oder neben ihm finden wir 1543 einen Pancratius Queck. Ein Uhrmacher findet sich schon 1521, wo eine Urkunde von dem hiesigen „Vrlinmeister“ spricht. Was den gegenwärtigen Stand der Gewerbe und zunächst der Künste betrifft, so verdient der Maler und Kupferstecher Gros, welcher sich als Gemälderestaurator und Landschaftsmaler auszeichnet, hervorgehoben zu werden. Zimmermaler und Tapezier Weisschädel wird in der Umgegend von 8 bis 10 Stunden gesucht. Instrumentenmacher Hildenbrand liefert beliebte Fortepianos; Graveur Groß arbeitet in Metall, Holz und Bein; Mechaniker Göhring fertigt Maschinen, die alle Anerkennung verdienen, und Werkaufseher Mannhardt macht Barometer, Thermometer etc. Buchdruckereien sind zwei in der Stadt: die von Schwend und die von Schwarz. Die erstere hat den „schwäbischen Hausfreund, zugleich das Intelligenzblatt für das Oberamt Hall,“ und die letztere den „Haller Merkur, zugleich Amts- und Intelligenzblatt für das Oberamt Gaildorf“ in Druck und Verlag. Außerdem sind zwei Buchhandlungen, eine von Nitschke, die andere mit welcher ein Antiquariat verbunden, von Fr. Franz Haspels Wittwe, vorhanden.

An Fabriken ist hauptsächlich die mechanische Baumwollenspinnerei von Chur und Söhnen zu erwähnen. Sie beschäftigt auf 6000 Spindeln 130 Arbeiter (worunter nur 12 Kinder, alle über 14 Jahren). Sie arbeitet sowohl für inländische und sächsische Webereien, als auch auf eigene Rechnung, da mit der Fabrik eine Weberei verbunden ist, die etwa 200 Weber in der Umgebung in Nahrung setzt. Sodann wird die Bereitung der Stärke von Renner, die Fertigung gezwirnter Strickgarne von Koch und die Bereitung hydraulischen Kalkes und verschiedener Cementwaaren von Kolb und Kuhn im Großen betrieben.

Die übrigen Gewerbe sind, wie schon erwähnt, weit noch nicht das, was sie seyn könnten, obwohl es im Einzelnen durchaus nicht an geschickten und thätigen Männern fehlt. Für das Letztere sprechen die 1843 und 1846 veranstalteten Gewerbeausstellungen, wo nicht nur die vorgedachten Etablissements, sondern auch hier

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0131.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)