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in die Stadt und in die Ämter Kocheneck, Rosengarten, Bühler, Schlicht, Ilshofen, Hohnhardt und Vellberg. [1] Die Zahl der Unterthanen, einschließlich der Ausherrischen in den 5 Ämtern innerhalb der Landhäge, wurde 1803 zu 4103 (worunter 1112 Bürger und 250 Schutzverwandte in Hall selbst) und die Seelenzahl zu 20.875 angegeben. Bei seinem Übergang an Württemberg, wo die Einkünfte zu etwas mehr als 90.000 fl. angegeben wurden, brachte Hall eine durch seine Erwerbungen und die Kriegsjahre entstandene Schuldenmasse von 1.387.505 fl. [2] (ausschließlich der Schulden der Saline) mit, wovon der Staat anfangs 768.309 fl. und dann wieder 1819 und 1825 483.280 fl. übernahm. Für den Rest hatte die 1803 geschaffene Schuldenzahlungskasse zu sorgen, welche übrigens am 1. Juli 1842 aufgelöst ward, worauf die noch vorhandene Schuldsumme mit 50.210 fl. auf die Gemeinde vollends bis Ende 1847/48 nach dem Steuerfuße umzulegen beschlossen wurde. Über die Revenuenausscheidung s. Hall. 1

Ein weiterer wesentlicher Bestandtheil unseres Bezirkes war das unter der Hohheit des Fürstbischofs von Würzburg gestandene Ritterstift Comburg. Dasselbe fiel zugleich mit Hall an Württemberg, um sofort säcularisirt zu werden. Die Zahl seiner Hintersaßen war damals 3709. Die Schulden der S. 104 erwähnten Contributionskasse wurden 1824 mit 15.000 fl. auf den Staat übernommen. Die Besitzungen standen unter einem Obervogt; einem Forstmeister waren ein Gegenschreiber und zwei Forstknechte untergeordnet, und ein Stiftskastner war der Domanialkassier. – Weitere Bestandtheile waren die Rittergüter


  1. Über die Verfassung der Stadt s. die Ortsbeschreibung. Auf dem Lande waren sieben Amtmänner und Amtsschreiber, in jedem Dorfe zwei „Hauptleute“ als Polizeibeamte, welche der Magistrat von Hall bestellte, und zwei von der Gemeinde alljährlich neugewählte „Bauernmeister“ oder „Dorfmeister,“ welche die Dorfrechnung zu führen hatten. Für das Forstwesen bestanden drei Forstmeister, unter welchen die „Holzwarte“ oder Forstknechte standen. S. auch oben S. 103 und 104.
  2. Nach dem Cameralamts-Grundbuch.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0110.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)