Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die nach dem Abdampfen der Salzlösungen rückständige Mutterlauge und die Soole von Wilhelmsglück angewendet.

Die Haller Soolquelle, der Salzbrunnen genannt, deren Geschichte unten ausführlicher behandelt werden wird, war schon im 9. Jahrhundert bewährt und liegt in dem tiefern Theile der Stadt, nahe an dem östlichen Ufer des Kochers, woselbst sie aus einer 431/2 Fuß tiefen senkrechten Kluft des Muschelkalks entspringt und 15 Kubikfuß pr. Minute 4 gradige (d. h. 4 Procent Salz enthaltende) Soole liefert. Sie ist in Holz gefaßt und mit mehreren Pumpen versehen, welche die Soole zu Tag fördern.

Eine zweite Quelle, das sogenannte Brünnlein, liegt südlich von der erstern und ist ebenfalls in Holz gefaßt. In die unterste Brunnenstube desselben werden die wilden Wasser aus den rings um den Salzbrunnen geführten Einbruchstollen geleitet und können durch sechs Saugwerke gefördert werden. Das Wasser desselben ist 11/2gradig.

Der Gehalt der Sool- oder Bad-Quelle ist nach Sigwart:

 a. feste Theile in 16 Unzen.

 Chlornatrium 183,292 Gran
 Chlormagnesium 0,254     „0
 schwefelsaures Natron 1,463     „0
 schwefelsaure Magnesia 1,310     „0
 schwefelsaurer Kalk 31,586     „0
 kohlensaurer Kalk 2,406     „0
 kohlensaure Magnesia 0,273     „0
 organische Materien (und Verlust) 0,338     „0
 Summe der festen Bestandtheile
 d. i. 2,87 Procent wasserfrei.
220,922      „0
 b. Gasartige Bestandtheile.
In 100 Kubikzollen sind enthalten:
 kohlensaures Gas 3,200 Kubikzoll
 Stickgas 2,36  „     
 Sauerstoffgas 0,83  „     
6,39  „     

Die Temperatur der Soole ist ziemlich constant = 7–8°R.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0011.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)