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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

zur Pfarrei Schmalfelden gehört hatte, ging im Bauernkrieg 1525 ab. Noch 1698 wurde zu dieser Pfarrei die Hälfte des großen und kleinen Zehenten gereicht, während die andere Hälfte zum Stift Neumünster, welchem die Pfarrei Schmalfelden zu Lehen ging, entrichtet werden mußte. Die Thatsache, daß auf der Markung des abgegangenen Orts Conenweiler ein Brunnen noch der „Schloßbrunnen“ und Wiesen „Schloßwiesen“ heißen, lassen annehmen, daß außer dem Weiler auch ein Schloß hier stund.

Im Jahr 1715 erfolgte der Übergang der Orte Lindlein, Groß-Bärenweiler und Naicha an das Amt und die Herrschaft Langenburg, während der übrige Theil des Amts Schrotzberg zu dem Stammstheil Hohenlohe-Ingelfingen kam.

b. Groß-Bärenweiler, Weiler mit 155 evang. Einwohnern, 3/4 Stunden von Lindlein nordöstlich, an der Poststraße von Blaufelden nach Rothenburg gelegen, ist weitläufig gebaut und in reinlichem Zustande. Gefälle beziehen der Fürst zu Hohenlohe-Langenburg etc. Der Neubruchzehente gehört Hohenlohe-Langenburg, vom großen und kleinen Zehenten 2/3 Hohenlohe-Kirchberg und 1/3 der Pfarrei Schmalfelden und der letzteren überdieß der Heuzehente von 10 Morgen Wiesen.

Bis 1797 hatte Preußen zum Amt Werdeck 4 Unterthanen mit der vogteilichen Obrigkeit über sie und 2/3 des großen und kleinen Zehenten.

c. Naicha, Weiler mit 37 evangel. Einwohnern, von Lindlein südöstlich 1/2 Stunde, am Weg von Wiesenbach nach Schmalfelden gelegen. Gefällberechtigt sind Hohenlohe-Oehringen, Hohenlohe-Langenburg und die Kirchenpflege zu Wiesenbach, der Zehente aber gehört Hohenlohe-Langenburg.

Vor den bei Lindlein bemerkten Verträgen mit Ansbach und Preußen waren hier 6 hohenlohe-langenburgische und 1 Kastenamt-Bembergischer Unterthan, der Zehente gehörte der ersteren Herrschaft, die Vogtei übten beide über ihre Unterthanen, die Gemeindeherrschaft aber und die hohe Obrigkeit waren in der Art getheilt, daß von den hohenlohenschen Unterthanen 3 zur werdecker Fraisch gehörten und die Gemeindeherrschaft gemeinschaftlich ausgeübt wurde.


d) Gemeinde 23. Raboldshausen,
bestehend aus 3 Parcellen mit 623 Einwohnern.

Die Gemeinde liegt ebenfalls wie die übrigen Orte des Amtes Langenburg auf der Hochebene. Mehrere Bäche fließen durch den Bezirk in den Einschnitten, die sich von Raboldshausen und Billingsbach aus westlich nach dem Jagstthal hinziehen, indem

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0307.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)