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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

g. Ober-Regenbach, Weiler mit dem besonderen Wohnsitz Königsmühle, hat 160 evang. Einwohner, liegt an der Vicinalstraße zwischen Langenburg und Laßbach, die Markung theilweise im Jagstthal, theils auf dem Bergrücken zwischen Kocher und Jagst. Hier führt eine steinerne Brücke über den letztern Fluß. Der Ort pfarrt nach Unter-Regenbach, gehörte aber früher zur Pfarrei Bächlingen. Gefäll- und Zehent-Herr ist Hohenlohe-Langenburg (s. Unter-Regenbach).

h. Unter-Regenbach, Pfarrweiler im Jagstthal, 3/4 St. nördlich von Langenburg gelegen, mit 178 evang. Einwohnern. Gefäll- und Zehent-Herr ist auch hier ausschließlich der Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, der auch die Pfarr- und Schul-Stelle zu besetzen hat. Der Ort hatte früher auf St. Veitstag einen Markt. Zur Pfarrei gehören die Orte Ober-Regenbach, Sonnhofen, Laßbach, Falkenhof und Raboldsweilerhof, letztere vier im Oberamt Künzelsau. Die Kirche zu St. Veit wurde 1718 renovirt, sie hat aber noch einen alten, halbabgebrochenen Thurm zur Seite. Des Kirchensatzes ist schon 1226 erwähnt, somit gehört die Kirche zu den älteren des Bezirks. Im J. 1556 wurde bei einer Kirchenvisitation hier ausgestellt: „Etliche aus der Gemeinde zeigten an, daß der Pfarrer den Kathechismus weder auf der Kanzel, noch sonst treibe, es werde auch mit St. Veit Abgötterei getrieben, dem geopfert werde.“

Regenbach kommt zuerst im J. 1033 vor als Regenbach in pago Mulgowe in comitatu Heinrici comitis; damals verschenkte K. Konrad mit seiner Gemahlin Gisela ein hier gelegenes Eigengut der letzteren an das Hochstift Würzburg (Mon. Boic. 29, 39). Im J. 1226 erscheint Reinbach unter den Gütern, welche Walther von Langenburg demselben Hochstift zu Lehen auftrug.


b) Gemeinde 3. Bächlingen,
bestehend aus 4 Parcellen mit 727 Einwohnern.

Die Gemeinde liegt theils im Jagstthal, da wo die westliche Richtung des Flusses schnell nördlich sich wendet, theils auf dem Bergrücken zwischen Kocher und Jagst, und grenzt an die Oberämter Hall und Künzelsau. An Gewässern hat diese Fläche die Jagst und den in dieselbe fließenden Nesselbach, dann bei Nesselbach 2 und bei Bächlingen 1 Weiher, auch überall Brunnenwasser, das jedoch zu Nesselbach, wo die Quellen zu seicht fußen, in trockenen Sommern so sparsam fließt, daß der Wasserbedarf von Quellen auf dem Felde geholt werden muß. Von der Jagst werden 3 Mahl-,

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0301.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)