Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Todtschlagen und andern Feindseligkeiten erbärmlich gehaust, so daß einsmals in einem Abend nur zwischen Kirchberg und Jungholzhausen 7–8 Orte zugleich in Brand gestanden, darunter Dörrmenz, Ruppertshofen, Steinach, Dünsbach, Sandelsbronn, Söllboth und Brachbach.“ In den Jahren 1668, 1669 und 1672 wurden hier 5 Weibspersonen wegen „Zaubereien und Vergiftungen“ verbrannt.

Die freien Herren von Langenburg, welche mit dem J. 1201 in die Geschichte eintreten und mit dem J. 1253 verschwinden, standen mit den Herren von Hohenlohe, ihren Rechtsnachfolgern in Langenburg, in nahen, wahrscheinlich verwandtschaftlichen Beziehungen und waren namentlich im althohenloheschen Orte Mergentheim mitbegütert. Walther von Langenburg, in Urkunden von 1201–1226 vorkommend, hatte zu Söhnen Albert (Deutschherr 1232) und Siegfried. Heinrich von Langenburg erscheint i. J. 1222 als Gemahl Sophiens von Bielrieth. Das langenburgische Wappen ist quergetheilt, oben in der schwarzen Abtheilung ein gekrönter goldener leopardirter Löwe, unten Schwarz und Gold geschacht. Orte langenburgischen Besitzes lernen wir aus dem Umstande kennen, daß solche Walther von Langenburg i. J. 1226 dem Hochstift Würzburg zu Lehen aufträgt; genannt werden: Langenburg, Burg und Stadt, Bächlingen, Nesselbach, Naisenbrunne (abgegangen bei Atzenroth), Dünzbach, Forst, Rudern (abgegangen bei Binselberg), Michelberg, Gerabronn, Lindelbrunnen, Atzenroth und Eberbach; und in derselben Urkunde bekennt Walther, daß er auf seine ihm im Erbgang zugefallenen Güter zu Regenbach, zu Alosweiler und den Kirchensatz in Unter-Regenbach als Lehen besagter Kirche besitze (Jäger, Gesch. des Frankenlands III. 350; über diese Familie überhaupt vergl. Stälin Wirt. Gesch. II. §. 31). Bereits i. J. 1235 befindet sich indeß Langenburg in hohenloheschem Besitz; die Veste wurde damals durch K. Heinrich VII. dem Gottfried von Hohenlohe abgenommen, aber auf Befehl K. Friedrichs II. wieder zurückgegeben (Schannat. Vindem. I. 199). Zwar nennen sich nachher noch Familien von Langenburg, namentlich 1270 ein Rezzo und ein Rüger, Chorherrn in Oehringen u. a. m.; diese waren aber langenburgische Burgdienstleute, beziehungsweise Nachkommen solcher.

Was die Geschichte der Herrschaft und Burg im Übrigen betrifft, so findet sich Folgendes aufgezeichnet. Im Jahr 1313 bewilligte K. Johann von Böhmen der Adelheid von Hohenlohe, welche an Conrad von Oettingen, genannt Schrimpf (der 1311 in die Acht erklärt worden), verheirathet war und welcher bei ihrer Verehelichung das Schloß Langenburg mit Zubehör für 1200 Mark

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0295.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)