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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Oberlohe, Bühl, Birkenlohe, Engelhofen, Tiefenhalden, das Hofgut zu Hessenau, verschiedene andere Grundstücke und Fischwasser.

4) An Hohenlohe 33 Leibeigene, Manns- und Weibs-Personen, mit 4 fl. Nutzungswerth auf die Person, und

5) an Hohenlohe das Patronatrecht über die Kirchen zu Lendsiedel, Gaggstatt, Beimbach und Mistlau und deren Zehenten, Güter, Gülten und Frohnhöfe und den Kirchensatz und die Schulbestallung zu Lendsiedel und Gaggstatt.

Die alte Burg Leofels, ein übrigens nicht ganz von Stein errichtetes und auch nicht sehr umfangreiches Gebäude, steht noch, ist aber längst, wahrscheinlich seit dem Absterben derer v. Vellberg, nicht mehr bewohnt und seit lange wegen Baufälligkeit auch nicht mehr bewohnbar. Sie steht auf einem geringen, doch hohen Vorsprung des Gebirgs, südlich der Jagst. Am äußern Thor findet sich die Jahrszahl 1481. Als 1515 Daniel Trautwein den Wilhelm von Vellberg, Amtmann zu Werdeck, wie solcher zum Pfarrer in Michelbach zum Morgenimbis reiten wollte, wegen einer vorangegangenen thätlichen Mißhandlung des jungen Georg von Vellberg von Leofels von Seite des Wilhelm von Vellberg gefangen nahm und nach Leofels brachte, hatte diese Störung des Landfriedens eine Belagerung des Schlosses Leofels durch den brandenburgischen Vogt zu Crailsheim und die Reichsstadt Hall zur Folge, wodurch Wilhelm von Vellberg frei gegeben wurde. Das Schloß wurde dabei nicht beschädigt, weil die Belagerer auf die Drohung, wenn ein Schuß gegen die Festung geschehe, „werde Wilhelm fürs Loch gehenkt,“ nicht zu schießen wagten; dagegen wurde der schöne und große Rittergarten verwüstet. Im Jahr 1707 wurde der Bau durch einen Blitzstrahl sehr beschädigt.

Von einem größern Unfall wurde der Ort 1634 betroffen, indem ihn österreichische Truppen nach der Schlacht bei Nördlingen abbrannten. Auch war er damals von der Pest heimgesucht.


B. Der fürstlichen Standesherrschaft Hohenlohe-Langenburg.

Die fürstliche Standesherrschaft Hohenlohe-Langenburg gehört einem der drei Zweige der evangelischen Linie des Fürstenhauses Hohenlohe und ist dermalen im Besitz des Fürsten Ernst Christian Karl zu Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg, Grafen zu Gleichen, Herrn zu Langenburg und Kranichfeld, Präsidenten der württembergischen Kammer der Standesherrn und königlich württembergischen Generallieutenant (a. D.), geboren den 7. Mai 1794. Die Rechtsverhältnisse dieses fürstlichen Hauses und der zu seiner Standesherrschaft in Württemberg gehörigen Besitzungen sind durch

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0288.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)