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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

gehört allein Kirchberg, außer daß den kleinen Zehenten in der Haberflur, mit Ausnahme von 2 Bauergütern, die Pfarrei Lendsiedel bezieht und auch mit den bemerkten Ausnahmen den Blutzehenten erhebt.

Früher waren hier 4 v. seckendorfische, 1 comburgischer und 21 hohenlohesche Unterthanen; die Gemeindeherrschaft gehörte Kirchberg und die Vogtei jeder Herrschaft, die hohe Obrigkeit aber wurde von Kirchberg ausgeübt, obgleich von Ansbach zu seinem Amt Lobenhausen angesprochen. Im Jahre 1344 verkaufte hier Küchenmeister Walther von Bielrieth Güter an Württemberg zur Veste Leofels. Diese Güter und 2/3 des Zehenten kamen an Hohenlohe-Kirchberg, das weitere 1/3 aber, früher zu Vellberg gehörig, erkaufte 1636 Hohenlohe von der Stadt Hall. Von 1802 bis 1806 war der vormals comburgische Unterthan württembergisch, von 1806 bis 1810 aber der ganze Ort bayrisch (s. auch Kirchberg).

d. Eichenau, Weiler mit 122 evang. Einwohnern im Jagstthal, 1/4 St. von Lendsiedel an der Vicinalstraße von Kirchberg nach Langenburg gelegen, ein weitläufig gebauter, freundlicher und reinlich gehaltener Ort mit 3 Mahl- und 2 Schneide-Mühlen. Gefälle bezieht Hohenlohe-Kirchberg etc. Der Neubruchzehente und der große und kleine Zehente von der Mehrzahl der Grundstücke gehört Hohenlohe-Kirchberg, letztere früher der Caplanei Lendsiedel, von gewissen Bauerhöfen dagegen steht er den Freiherren von Stetten, früher dem Ritterstift Comburg zu.

Im Jahr 1377 verkaufte Conrad von Kirchberg an Kraft und Götz von Hohenlohe das Heckbachgut in Eichenau. Auch veräußerte Friedrich von Crailsheim 1387 Güter an Raban von Kirchberg und 1410 Elisabethe Streckfuß an Weihbrecht von Crailsheim, genannt Geymann, in Erkenbrechtshausen 1 Gut dahier. Ferner kaufte Hans Philipp von Crailsheim von seinen Vettern Julius und Wolf von Crailsheim 3 Güter, und 1605 erwarb Philipp von Hohenlohe von Hans Philipp von Crailsheim 4 Güter, weitere zwei Güter aber kamen 1616 von dem v. vellbergischen Nachlaß an Hohenlohe. Von nun an theilte der Ort mit Kirchberg alle Schicksale.

e. Herboldshausen, Weiler mit 30 Einwohnern, worunter 3 Kath., an der Staatsstraße von Kirchberg nach Crailsheim hoch, eben und frei, 3/4 St. von Lendsiedel gelegen. Grundlasten beziehen das k. Cameralamt und der Fürst zu Hohenlohe-Kirchberg, zu dessen Amt Kirchberg der Ort von lange her gehört. Der Zehente steht ebenfalls der Standesherrschaft zu.

Im 14. Jahrhundert stand hier ein nach dem geringen Umfang der noch sichtbaren Gräben kleines Wasserschloß, ein festes

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0275.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)