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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

die bayrische Regierung 1803 an Kirchberg, so daß bei dem Übergang Lendsiedels an Bayern im Jahr 1806 der ganze Ort mit Ausnahme eines einzigen vormals comburgischen, von 1802 an württembergischen, Unterthanen hohenlohesch war. An Württemberg kam der Ort und die ganze Gemeinde 1810.

1563 brannten 47 Gebäude nieder. – Zur Markung gehört nun auch die früher besondere Markung des Teppershofs, der gegen Klein-Almerspann gelegen war. Wann dieser abgegangen, ist nicht bekannt.

b. Diemboth, Weiler mit Sommerhof mit 92 Einwohnern im Jagstthal, nordwestlich von Kirchberg, von Lendsiedel 1/2 St. gelegen wurde früher Dienbunt und Dienbewnt geschrieben. Über die Jagst führt hier eine hölzerne Brücke. Gefällberechtigt sind der Staat und Hohenlohe-Kirchberg, und vom Zehenten bezieht letzteres den Neubruch- und großen Zehenten und 2/3 am kleinen, während das weitere 1/3 dem Staat, früher der Pfarrei Michelbach, zugehört. Nächst dem Sommerhof, früher „Simonshof,“ muß ein Schloß gestanden seyn, da im Lagerbuch ein dortiger Acker „ober dem Schloß“ beschrieben ist.

Vor 1797 hatten hier das ansbachische Amt Werdeck 6 und Hohenlohe-Kirchberg 8 Unterthanen, und stand Werdeck, wie ansbachischer Seite behauptet wurde, die Gemeindeherrschaft und hochfraischliche Obrigkeit zu; doch war solches von Hohenlohe nicht anerkannt. In Folge Vertrags von 1797 trat Hohenlohe in die sämmtlichen ansbachischen Rechte ein. – In früherer Zeit waren neben der Herrschaft Werdeck noch die Herren von Sulz und von Kirchberg, dann die Schneewasser, Bürger zu Hall, hier begütert. Von denen von Sulz kam ihr Antheil 1375 und 1378 an Hohenlohe, von denen von Kirchberg 1377 an dieselben und der Antheil der Schneewasser 1379 an die Grafen von Württemberg zu ihrem Schloß Leofels. Die hiemit und mit dem Ort überhaupt von da an vorgegangenen Veränderungen sind dieselben wie bei Kirchberg und Leofels.

c. Dörrmenz, früher Dörrmitz, Dürrnitz, Weiler mit Fallhaus, Klein-Dörrmenz genannt, mit 235 evang. Einwohnern, in der bei Ruppertshofen beschriebenen Niederung, von Lendsiedel 1/2 St. entfernt an den Straßen von Kirchberg nach Hall und nach Künzelsau und Langenburg gelegen. Durch den weitläufig gebauten und reinlichen Ort fließt der von Ruppertshofen herkommende und bei Diemboth in die Jagst fließende Scherrbach, über dem im Ort eine steinerne Brücke erbaut ist. Hier beziehen die Freiherren von Seckendorf-Aberdar, das k. Cameralamt Roth am See und Hohenlohe-Kirchberg Gefälle, der Zehente aber

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0274.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)