Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Michelbach, dann zur Pfarrei Gerabronn, pfarrt aber seit 1826 nach Beimbach. Gefällberechtigt sind der Staat und Hohenlohe-Bartenstein; der Neubruch-, die Hälfte des großen und der kleine Zehenten (dieß durch Pfarrei-Besoldungsverwandlung) gehört dem Staat, die andere Hälfte des großen Zehenten aber, früher der Stadtkämmerei Rothenburg zuständig, wurde 1837 für 1100 fl. abgelöst.

Der Ort war in älteren Zeiten eine Zugehör von Werdeck. Im vorigen Jahrhundert hatte Hohenlohe-Kirchberg 4, und Hohenlohe-Bartenstein 6 Unterthanen und Kirchberg vom großen und kleinen Zehenten 2/3, während das weitere 1/3 der Pfarrei Michelbach an der Heide und der Neubruchzehente Ansbach zum Amt Werdeck zustand. 1797 trat jedoch Kirchberg seinen Antheil an Preußen ab, unter dessen Oberherrschaft bis dahin schon der Ort gestanden hatte. Doch war die vogteiliche Obrigkeit den Grundherrschaften zuständig gewesen. Der bartensteinische Antheil am Ort war bis 1517 als hohenlohe’sches Lehen an die Herren von Sawensheim verliehen; von den 4 nun dem Staat zinspflichtigen Gütern hatte bis 1636 die Stadt Hall eines besessen.

d. Lenkerstetten, Weiler mit 153 evang. Einwohnern, an der Nachbarschaftsstraße von Roth am See nach Gerabronn auf der Ebene, doch etwas tiefer als die Umgebung gelegen. Der weitläufig gebaute Ort hat nur eine sehr breite Straße, mittelst deren durchgreifender Verbesserung ein freundliches Aussehen desselben erzielt worden ist. Unter den Gefällberechtigten sind die Rentämter Kirchberg und Hornberg; den Neubruch- und großen Zehenten bezieht das Rentamt Kirchberg und den kleinen die Pfarrei Beimbach, zu deren Sprengel der Ort gehört. Der große und kleine Zehente war eine Zugehör der Veste Leofels und wurde 1593 Hohenlohe von Württemberg damit belehnt (s. Leofels).

Bis zum Jahr 1797 beziehungsweise 1803 hatte der Ort 3 ansbachische, 7 hohenlohe-kirchbergische und 7 rothenburgische Unterthanen. Ein Hof wurde durch Hans Philipp von Crailsheim 1594 von den vellbergischen Erben erworben, die ihn 1606 an Hohenlohe-Kirchberg verkauften. In Betreff der Gemeindeherrschaft bestand Streit, der Hirtenstab und die hohe Obrigkeit war aber zum Amt Werdeck gehörig, obwohl unter Widerspruch Hohenlohes in Beziehung auf seine Unterthanen. Durch Erwerbung des ansbachischen Antheils 1797 und des rothenburgischen 1803 von Seite Kirchbergs, kam der ganze Ort zum Amt Kirchberg.

e. Lobenhausen, Weiler mit 160 evang. Einwohnern, am Fuße des lobenhauser Schloßbergs, eines isolirten Gebirgtheils nächst dem Jagstthal, doch auf der entgegengesetzten Seite von

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0261.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)