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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Im Jahr 1373 verkaufte Conrad von Kirchberg neben anderem auch einige Zehenten zu Gaggstatt an Kraft und Götz von Hohenlohe. Die Grafen von Württemberg, seit 1333 im Besitz der Veste Leofels und von 1392 an der Pfarrei Lendsiedel, traten 1408 beides mit allen Eingehörungen und darunter auch den Zehenten zu Haagstatt an die Herren von Vellberg ab. Er war Mannlehen der Propstei Ellwangen und fiel bei dem Tode des Letzten von Vellberg 1592 derselben heim. Nach dem comburger Lagerbuch von 1462 war auch Comburg schon damals hier begütert. Was dagegen die Herrn von Crailsheim besitzen, erwarben sie erst 1594 aus dem Nachlaß der Herrn von Vellberg und das Rittergut Erkenbrechtshausen seinen Antheil 1614 aus demselben Nachlaß. Die Zehentrechte, welche von Ellwangen und die Gefällrechte, die von dem Stift Comburg her auf den Staat übergegangen sind, erkaufte Hohenlohe-Kirchberg im Jahr 1831 von demselben.

Im J. 1802 kamen die Unterthanen Comburgs an das württembergische Oberamt Vellberg; der Antheil der Freiherrn von Seckendorf und Crailsheim aber war mit den Rittergütern Hornberg und Erkenbrechtshausen schon 1796 der Landeshoheit von Preußen unterworfen worden. Im Jahr 1806 wurde sodann der ganze Ort dem Königreich Bayern einverleibt und blieb es bis 1810, wo er an Württemberg überging.

Hinsichtlich der früheren obrigkeitlichen Verhältnisse enthält eine ansbachische lobenhauser Centbeschreibung von 1732: „Die Gemeinsherrschaft sammt dem Hirtenstab gehört zum Schloß Hornberg, die hochfraischlich hohe Obrigkeit aber ist zertheilt, also daß die Kirche sammt den disseits wohnenden Unterhanen in die lobenhauser, die jenseits des Bachs aber in die werdeckische Fraisch gehören, doch so, daß Brandenburg auf den hohenloheschen Gütern inner Etter und auf der Gassen nichts suchen solle.“ Dieß war jedoch von Hohenlohe nicht anerkannt, sondern wurde von demselben der Ort ganz seinem Gerichtszwang unterworfen.

b. Fuchshof, Hof mit 6 evang. Einwohnern, 13/8 Stunden nordwestlich von Gaggstatt, hoch und eben an der Waldung Burgholz gelegen, gibt der Standesherrschaft Gülten, Handlohn und Sterbfall, ist aber zehentfrei und gehörte bis 1797 Preußen, zuvor Ansbach zum Amt Werdeck und kam in diesem Jahr durch Tausch an das Amt Kirchberg.

c. Heroldhausen, früher auch Herothausen, Weiler mit 87 evang. Einwohnern, 3/4 Stunden nördlich von Gaggstatt, auf der hier gegen das Brettachthal sich merklich absenkenden, westlich mit Waldungen umgebenen Ebene, an dem Nachbarschaftsweg von Weckelweiler nach Beimbach gelegen. Gehörte erst zur Propstei

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0260.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)