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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Das Nächste, was sich nun findet, ist eine Belehnung dieses Schlosses 1415 an Wilhelm Truchseß, genannt Greiner von Graf Albrecht zu rechtem Mannlehen und vom Nachfolger dieses Grafen, Kraft, von 1430, dann an Karl Truchseß, genannt Greiner von Graf Albrecht 1473, diese beidemal mit andern Gütern, ferner ohne solche 1478 an Gebrüder Martin und Georg, Truchsessen zu Baldersheim, ebenfalls von Graf Albrecht 1500 die Hälfte davon an Eberhard Geier und die andere Hälfte an Hans Georg von Absperg und Hans Zacharias von Gnotstadt, wobei bemerkt ist, es sey inzwischen in den Händen des Marx von Wolmershausen und des Wolf Gotsmann gewesen. Später, 1510, empfing Eberhard Geier noch die Hälfte von Graf Albrecht und kaufte 1512 Philipp Weiß von Feuerbach das Viertheil des Schlosses von Hans Georg von Absperg und Eberhard Geier. Dieser Eberhard Geier war noch Miteigenthümer, als nun bald darauf im Bauernkrieg Einwohner von Gaggstatt unter Zuthun von kirchberger Einwohnern am Abend des dritten Mai 1525 die Burg niederbrannten. Seither liegt der Berg öde und verlassen und wird als Schafweide benutzt, nur auf dem Gipfel zeigt ein kleines Gewölbstück hinter dem innern tiefen Graben die frühere Lage des Grundbaues. Die Halden des Bergs sind jetzt mit etwa tausend Obstbäumen bedeckt, aus deren Mitte die am Regierungs-Jubiläumsfest 1841 an der Westseite auf einer kleinen Ebene gepflanzte Königseiche hervorragt, welche die künftigen Bewohner des Thals an die Regierung Königs Wilhelm erinnern wird. 1

Burg und abgegangener Ort Hohaltenberg. An einer ins Jagstthal vorspringenden Stelle des hohen Bergrückens, welcher diese Markung bildet, zeigt der felsigte Grund einen Einschnitt rückwärts der Spitze, welcher als Burggraben gedient haben könnte; dort soll der Sage nach die Burg der Herren von Berg gestanden haben, eine Familie von welcher jetzt noch Glieder unter dem Bauernstand der hiesigen Gegend leben, aber auch schon vor 300 Jahren als Gewerbsleute vorkamen. Übrigens sind weder sonstige Spuren, noch irgend schriftliche Nachrichten zur Bestätigung jener Vermuthung zu finden. Der Name Hohaltenberg beweist nichts, denn es kann auch der Name des abgegangenen Weilers dieser Markung den Namen gegeben haben. Daß aber hier vor Zeiten ein Ort mit Bauernhöfen stand, bezeugen die noch bestehenden, im Besitz von Einwohnern in Kirchberg und Lobenhausen befindlichen Gemeinderechte und ein Gemeindewald, den diese Gemeinderechtsbesitzer genießen. Als Platz, wo der Ort stand, ist der höchste Punkt an der Straße von Kirchberg nach Lobenhausen zu vermuthen, da dort bei Anlegung einer neuen Straße vor

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0254.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)