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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Güter und Gülten zu Wildenthierbach um 3841/2 Pfd. und 51 fl. 1375 wird von Leopold Veit Bürger zu Rothenburg an Conrad Offner der vierte Theil verschiedener Güter zu Wildenthierbach für 110 Pfd. Heller verkauft. In demselben Jahr verkauft Friedrich von Linthal mit Genehmigung seines Bruders Dietrich, deutschen Ordens, und seiner Schwester Margarethe, Ulrich von Morsteins Wittwe, dem Frauenkloster zu Rothenburg seinen Hof zu Thierbach nebst allen Zinsen, Gülten, Gütern, Holzungen etc. für 500 Pfd. Heller. 1400 wird Ulrich von Thierbach als hohenlohe’scher Dienstmann aufgeführt. 1467 belehnt der Bischof Rudolph zu Würzburg den Conz von Schrotzberg mit 1/4 des großen und kleinen Zehenten, und 1487 den Hans von Schrotzberg. Mit einem 1/4 des Zehenten wurde von Bischof Lorenz von Würzburg 1514 Hans von Schrotzberg belehnt, 1521 aber verkauft Ludwig von Schrotzberg in Feuchtwangen 1/4 desselben, nachdem er kurz zuvor damit belehnt worden war, an Zaisolf von Rosenberg in Haltenbergstetten. Die Ansprüche der Markgrafen von Ansbach an die Fraisch oder hohe Obrigkeit in Wildenthierbach, abgeleitet von dem Besitz der Veste und Herrschaft Brauneck, beseitigte die Reichsstadt Rothenburg 1525 durch Vertrag.

Eine Viertelstunde nordöstlich vom Dorf gegen Wermutshausen auf der Markungsgrenze lag früher der Weiler Hohenweiler, dessen Markung nun zwischen Wildenthierbach, Dunzendorf und Wermutshausen getheilt ist. Er wurde den 5. Mai 1645 am Tage des Treffens bei Herbsthausen, als hier Recognoscirungstruppen der bayrisch-österreichischen Armee unter Mercy und Johann von Werth auf französische Truppen stießen, nieder gebrannt und dann nicht wieder aufgebaut.

b. Hachtel, Weiler mit 64 evang. Einwohnern, liegt südlich 1/2 Stunde von Wildenthierbach, 1631 würt. Fuß über dem Meer. Den großen und kleinen Zehenten bezieht der Pfarrer von Oberstetten von 88 Morgen im Übrigen die Hälfte der Staat wegen der Pfarrei und die andere Hälfte Hofmarschall von Forstner in Wien. Die Jagd besitzt Hohenlohe-Oehringen; zur Hälfte als Pächter vom Staat.

Bis 1318 zur Herrschaft Brauneck und von 1318 bis 1379 zum Stift Würzburg gehörig, kam der Weiler durch Kauf an die Stadt Rothenburg, 1405 an Hans Arnsteiner, genannt Spörlein, und von diesem wieder im Jahr 1455 an die Stadt.

c. Heimberg, Weiler mit dem Landthurm mit 137 evang. Einwohnern, 3/4 Stunden südöstlich von Wildenthierbach an der Straße nach Rothenburg gelegen. Vom Zehenten gehört die Hälfte dem Staat und die andere Hälfte dem Leonhard Hahn in Heimberg.

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0237.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)