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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

des letzteren und den großen und kleinen Zehenten. Grundgefälle beziehen das k. Cameralamt Roth am See, das freiherrl. v. seckendorfische Rentamt Erkenbrechtshausen, das Rittergut Hengstfeld, das Rittergut Hornberg, die Hospital-, St. Wolfgangs- und die Schul-Pflege in Crailsheim und die Ortsgemeinde Schainbach.

Die Pfarrei- und Schul-Gemeinde begreift die Orte Schainbach und Limbach. Bis zum Jahr 1812 hatten sie einen eigenen Geistlichen, seit dem Jahr 1813 aber, in welchem Jahr der Patronatsherrschaft, den Freiherren von Seckendorf-Aberdar zu Erkenbrechtshausen, Unterdrückung der Pfarrei und Einzug des größeren Theils der Pfarrbesoldung gestattet wurde, ward die Besorgung erst gegen eine bestimmte, aus jenem Einkommen geschöpfte Belohnung einem jeweiligen Pfarrer in Wallhausen übertragen; im Jahr 1843 aber wurde ein eigener Pfarrverweser bestellt, die Pfarrgemeinde fordert jedoch zur Zeit das Pfarreinkommen wieder zurück und verlangt Wiederanstellung eines eigenen Pfarrers. Die Stiftung der schon 1435 genannten Pfarrei, Erbauung der Kirche, des Pfarrhauses und der Schule und Dotirung beider Stellen mit Übernahme aller Baulast erfolgte (so besagen vorliegende ältere Nachrichten), schon vor mehreren Jahrhunderten durch die Freiherren von Crailsheim als damaligen Gutsherren. Ein Pfarrhaus fehlt seit 1813. Baupflichtig an Kirche und Schule ist der Patron. Das Vermögen der erst 1742 durch eine Stiftung der damaligen v. erffaischen Gutsherrschaft von 100 fl. entstandenen Stiftungspflege beträgt 438 fl. Den Schullehrer ernennt auch seit Unterdrückung der Pfarrei die Gutsherrschaft.

Im Jahr 1363 war hier, wie in dem benachbarten Roßbürg und Hengstfeld, Kunz von Dürne begütert. Er verkaufte in diesem Jahr 3 Güter an Apel von Crailsheim. Daß dieser Kunz seine Besitzungen in hiesiger Gegend von dem adeligen Geschlecht v. Vinsterloh durch Heirath an sich gebracht, haben wir bei Hengstfeld gesehen. 1429 bedung sich (wahrscheinlich als Nachfolger der Herren von Dürne) Hans von Wolmershausen zu Burleswagen in einem Vertrag mit seinen Stiefsöhnen Wilhelm und Heinrich von Crailsheim das von dem eigenen Geld seiner Stiefsöhne erkaufte Dorf Schainbach zur Nutznießung bis zu seinem Tode. Im Jahr 1476 überließ Heinrich von Crailsheim zur Capellenpflege in Crailsheim wegen der dort gestifteten Salva regina 2 Unterthanen zu Schainbach und Sichertshausen. Im Jahr 1565 starb Eitel Wilhelm von Crailsheim zu Erkenbrechtshausen und wurde nach einem noch vorhandenen Leichenstein in Schainbach begraben. Was Conrad von Berlichingen 1493 in Schainbach erworben hatte und

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0230.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)