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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Lehensverband gegen dieses Haus im Jahr 1796 in Folge eines Landesvergleichs zwischen Hohenlohe und Preußen. Das würzburgische 1/3 wurde 1497 von Bernhard von Berlichingen dem Stift Würzburg zu Rittermannlehen aufgetragen. Als Hans Conrad von Berlichingen seinen Antheil an Schrotzberg i. J. 1609 verkaufte, ist unter den Kaufsobjekten aufgeführt „Krailshausen mit aller Obrigkeit, allen Rechten und Diensten.“[1]

e. Kreuzfeld (Creuzfeld), Weiler mit 66 evang. Einw., ist 1 St. östlich von Schrotzberg gelegen und wird urkundlich schon 1253 genannt aus Veranlassung der Aufhebung des hiesigen Nonnenklosters, welches nur ein einziges Mal im genannten Jahre in der Geschichte erwähnt wird, als es gegen eine seiner Äbtissin gegebene Entschädigung von 21 Pfd. Heller dem Kl. Schäftersheim einverleibt wurde (Wibel Urk. II. S. 59). Gefällberechtigt ist wegen der Herrschaft Schrotzberg nur der Fürst von Hohenlohe-Oehringen; in Bezug auf die Zehenten finden dieselben Verhältnisse wie bei Krailshausen statt.

f. Sigisweiler, Weiler mit 118 evang. Einwohnern, 3/4 St. westlich von Schrotzberg gelegen gehört zur Pfarrei Schmalfelden, und zur Schulgemeinde Schrotzberg. Die Güter sind zum Theil zur Gotteshauspflege Schmalfelden, zum Theil zu der zu Blaufelden gült- und lehen-bar und nur von letzterer theilweise allodificirt. Die weiteren Lehen hier gehören von Alters her zum Amt Schrotzberg, außer 2 werdecker Amtslehen, die erst 1802 von dem preußischen Fürstenthum Ansbach eingetauscht wurden. Den großen und kleinen Zehenten auf den altzehentbaren Feldern haben die Pfarreien Schmalfelden und Blaufelden, für letztere jetzt der Staat, den Novalzehenten und einige besondere Zehenten aber die Standesherrschaft. Auf dem Feld „das Ölmezlein“[2] genannt, steht der Pfarrei Schmalfelden der Zehente zu.

g. Zell, Weiler mit 71 evang. Einwohnern, 1/2 St. nordöstlich von Schrotzberg gehört zur Pfarrei und Schule zu Oberstetten. Als 1605 eine Gefällbereinigung zwischen der Reichsstadt Rothenburg und Hohenlohe-Weikersheim vor sich ging, behielt sich Hohenlohe den Zehenten von Zell vor. Derselbe steht daher auch noch der Standesherrschaft Hohenlohe-Oehringen zum Amt Schrotzberg zu; in die Gefällberechtigungen dagegen theilen sich Hohenlohe-Oehringen und Hohenlohe-Langenburg.


  1. Vergl. über Krailshausen. Albrecht in den württemb. Jahrb. von 1833, S. 309.
  2. Vielleicht der Ort, wo der abgegangene, bei Schrotzberg erwähnte Ort Ölmüschell stand.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0220.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)