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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Rothenburg verbindlich, den Herrn Cunrad von Schrotzberg an den Nutzungen in Kinbrunn nicht zu hindern, und 1346 legte jener diesem das Versprechen ab, keine Ansprüche an das Dorfsgericht in Kindenbrunn[b 1] zu machen. „1384 verkaufen Hans von Rothenburg und Elsbeth, seine eheliche Wirthin, an Heinzen von Rothenburg den Viertheil des Weilers zu Kennebrunn, der mich den egenan Hannsen uferstorben ist von Fritzen seligen von Rothenburg meinem Bruder um 300 Pfund Heller.“ Heinrich von Rothenburg muß übrigens zuletzt den ganzen Weiler Könnbronn allein besessen haben, denn von ihm ging er an seine Tochter Anna über, und wurde so Eingehörung der Veste Schrotzberg.

d. Krailshausen mit Reupoldsroth, Weiler mit 162 evang. Einwohnern, 1 Stunde nördlich von Schrotzberg, am Vicinalweg von Schrotzberg nach Heimberg. Die Erdfläche an der Kirche liegt 1576 württ. oder 1390 pariser Fuß über dem Meer. Einer der Nebenzweige des Reubachthals, das bei Oberstetten in das Vorbachthal einmündet, nimmt hier seinen Anfang. Früher wurde der Ort Krailshausen und Reupoldsroth Ripoldsrode geschrieben. Auf der Markungsgrenze gegen Schrotzberg am Vorbachthal lag früher der nun abgegangene Ort Murrenthal. Gefällberechtigt ist bloß Hohenlohe-Oehringen. Der große und die Hälfte des kleinen Zehenten steht der Pfarrei Wermuthshausen und wegen der Pfarrei Wildenthierbach dem Staate, dem Standesherrn aber der andere halbe Kleinzehente und der Neubruchzehente zu. Die hiesige Kirche zum h. Martin war bis 1748 Filialkirche von dem nahegelegenen Wildenthierbach und war mit den Orten Kreuzfeld und Reupoldsroth durch einen eigenen Caplan, der hier seinen Wohnsitz hatte, pastorirte Filialgemeinde, welcher auch noch jetzt die Baulast obliegt. Im Jahre 1748 aber ist die Aufhebung dieses Verbandes (s. oben) erfolgt, und seither gehört diese Tochtergemeinde zum Pfarrsprengel Schrotzberg, dessen Geistlicher nicht nur alle Casualien hier zu verrichten, sondern außerdem zu bestimmten Zeiten ordentlichen Gottesdienst hier zu halten hat. Das Schulhaus hat die Schulgemeinde Krailshausen 1831 erkauft und 1834 ansehnlich erweitert. Das Vermögen der Stiftungspflege beträgt an verzinslichen Capitalien 591 fl.

Krailshausen war eine Zugehör von Schrotzberg; 1/3 freies Eigen, 1/3 aber rührte von dem Stifte Würzburg und 1/3 von dem Hause Brandenburg zu Lehen. Conrad von Berlichingen hatte nämlich 1480 dem Markgrafen Albrecht zu Onolzbach 1/3 am Dorf Krailshausen, 1/3 an seinen Gütern zu Sigisweiler und 1/3 an dem Hofe zu Reupoldsroth, welches Alles bis dahin freies Eigen war, zu Lehen aufgetragen. Übrigens erlosch der


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 219. L. 4. l. Kindenbrunn.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)