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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

älteste, Graf Albrecht Wolfgang, geb. 1659 und gestorben 1715 zu seinem Amt Langenburg von dem Amt Schrotzberg: die Orte Groß-Bärenweiler, Lindlein und Naicha; der zweite Sohn, Christian Kraft, geb. 1668 und gestorben 1743, aber neben dem Amt Ingelfingen, das Amt Schrotzberg ausschließlich der nebenbemerkten Orte, welche von da an abgetrennt blieben. Von nun an gehörte dieses Amt mit voller Landeshoheit zu Hohenlohe-Ingelfingen, bis zur Vereinigung dieses Stammes mit Hohenlohe-Oehringen im Jahr 1805. Es wurde 1806 der Hoheit Württembergs unterworfen und bildet nun einen Bestandtheil der, im Besitz des Fürsten August zu Hohenlohe-Oehringen befindlichen Standesherrschaft dieses Namens, deren staatsrechtliche Verhältnisse durch die Königl. Deklaration vom 27. Sept. 1825 (Reg. Bl. S. 562) und die nachgefolgte Vollziehungsverordnung vom 7. December 1829 (Reg. Bl. S. 573) geordnet wurden. Zu der vormaligen Herrschaft Schrotzberg kam übrigens 1701 auch das sogenannte zu Werdeck gehörig gewesene Nonnenämtlein, das wahrscheinlich bei der Vereinigung des Klosters Kreuzfeld, zu dem es gehört haben dürfte, mit dem Kloster Schäftersheim (1253) zu diesem gekommen ist, bei der Säkularisation von Schäftersheim aber an Hohenlohe fiel; die hohe Obrigkeit über dasselbe und die vogteilichen und Gefäll-Rechte, die das Markgrafenthum Ansbach in den Orten Schmalfelden, Speckheim und Sigisweiler besaß, wurden durch Vertrag mit Preußen vom 21. Juli 1797 gleichfalls dazu erworben.

Zu Verwaltung der Justiz und Polizei war zu hohenloheschen Zeiten neben den Ortsvorstehern ein Amtmann zu Schrotzberg unter der Regierung zu Ingelfingen bestellt, woselbst auch ein eigenes Consistorium für die kirchlichen und Stiftungs-Angelegenheiten bestellt war. Das Amt handhabte von 1806 bis Mai 1809 in der Eigenschaft eines Patrimonialamtes die Justiz und Polizei in der untersten Instanz; dann war der Amtsbezirk bis 1806[b 1] hinsichtlich der, zu Bestreitung der allgemeinen Landes- und Kriegs-Lasten aufzubringenden Leistungen der in Ingelfingen befindlich gewesenen Landschaftskasse und dem dazu gehörigen Verband 1806 einverleibt.

Die ältere Burg zu Schrotzberg, welche auf einem Hügel zwischen Schrotzberg und Könbronn lag, wurde 1441 in Städtekrieg von den Rothenburgern zerstört. Gegenwärtig heißt der Platz, auf welchem im siebzehnten Jahrhundert kurze Zeit eine Windmühle stand, die Windmühle. Für die Annahme, daß dort wirklich einst die Burg gestanden habe, sprechen neben den bereits bemerkten Überresten noch die Thatsachen, daß die dortigen Grundstücke „im Burgstall“ genannt werden, und daß eine ältere Beschreibung besagt: „Schließlich von der Herrschaft Gütern zu Schrotzberg ist auch


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 217. L. 13. v. u. statt „und wurde auch“ zu setzen: dann war der Amtsbezirk bis 1806.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0217.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)