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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

1422 Sonntag nach St. Bartholomäi gestattete Sigmund, römischer König, „dem vesten Ulrich von Schroczberg seiner Frauen Anna seinen Antheil an dem Reichslehen Schrotzberg für ihre Morgengabe und Heimsteuer von 1200 fl. zu versichern.“ 1442 verlieh Kraft von Hohenlohe dem Cunzen von Schrotzberg einen Hof zu Wiesenbach mit allen Zugehörungen, so schon Ulrich von Schrotzberg von Hohenlohe als Mannlehen besessen hatte. 1447 versprach Conrad von Schrotzberg dem Grafen Kraft von Hohenlohe, statt der von demselben zu Mannlehen besessenen zwei Güter zu Braunsbach und des Hofs und der Vogtei in Zimmern, andere Besitzungen zu Lehen aufzutragen. 1457 verkauft Conrad von Schrotzberg die Mühle und zwei Güter zu Elpershofen an Heinz von Crailsheim. Conrad von Berlichingen, der am 14. Juni 1480 von Kaiser Friedrich und im December 1493 mit seinem Theil an Schrotzberg und Könbronn belehnt wurde, erwarb den 28. Juni 1488 auch den Blutbann. An demselben Tage erhielt er mit seinen Erben gleichfalls vom Kaiser die Erlaubniß, in den Dörfern Röttelsee, Schrotzberg oder in andern ihren Besitzungen Mühlen, Schmieden, Badstuben und offene Schenkstätten aufzurichten; und König Maximilian bestätigte diese Verwilligung in einer im Felde zu Ardennenberg in Flandern am 29. Juni 1488 ausgefertigten Urkunde, indem auch er die treuen und nützlichen Dienste rühmt, welche Conrad von Berlichingen nicht nur im kaiserlichen Felde bei Gent, sondern auch vor etlichen andern widerwärtigen Städten in Flandern geleistet habe. Kaiser Friedrich ertheilte am 7. Mai 1488 Conraden von Berlichingen und Eberhard von Schrotzberg das Privilegium, in ihrem Dorf Schrotzberg alle Jahre einen Jahrmarkt auf St. Georgi, einen Tag davor und einen Tag darnach während, aufzurichten und am 14. December 1491 erhielten sie die fernere Vergünstigung, nicht nur einen weitern Jahrmarkt am Tag der heil. Kreuzes-Erhöhung, sondern auch einen Wochenmarkt am Samstag jeder Woche halten zu dürfen. Im J. 1488 errichteten Conrad von Berlichingen und Eberhard v. Schrotzberg einen neuen Burgfrieden. Die Ausrüstung des Schlosses wurde dahin verändert, daß jeder Theil haben solle eine Schirmbüchse, zwei Hakenbüchsen, wovon jede 21 Pfd. habe, eine Steinbüchse, vier Handbüchsen, einen halben Centner Pulver, einen halben Centner Blei, drei Winden und Armbrüste und zehn Malter Mehl, sodann in Gemeinschaft eine „Darreßbüchse[b 1], die dritthalben Centner hob,“ und tausend Pfeile. 1488 trug Conrad von Berlichingen dem Hochstift Würzburg 36 Tagwerk Wiesen, bei dem Lindlein bei Schrotzberg gelegen, zu Lehen auf und 1497 demselben Bernhard von Berlichingen den dritten Theil des Dorfs Krailshausen als Mannlehen. 1


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 214. L. 5. v. u. ist Darreßbüchse zu lesen.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0214.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)