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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Gotteshaus zu Blaufelden. Der Ort hatte bis 1802 auch einen ansbachischen Unterthanen.

i. Windischbockenfeld, Weiler mit 32 evang. Einwohnern, 1/4 St. westlich von Leutzendorf. Gefällrechte besaß hier bloß der Staat; sie sind nun aber völlig abgelöst. Demselben steht vom Zehenten 1/3, der Ortsgemeinde 2/3 zu. Der Name des Weilers weist auf ursprünglich slavische Colonisten hin.

k. Wolfskreut, Weiler mit 134 evang. Einwohnern, zur Pfarrei Schmalfelden gehörig, liegt 3/4 St. westlich von Leutzendorf. Vom Zehenten gehören 2/3 der Ortsgemeinde und 1/3 der Pfarrei Schmalfelden. Den Neugereuthzehenten bezieht der Staat. Heuzehenten wird keiner gereicht. Unter den Gefällberechtigten sind auch hier mehrere Privaten zu Rothenburg. Die Fische im Wolfskreuter See gehören der Gemeinde. Auch hier waren 2 ansbachische Unterthanen.


18. Gemeinde Lindlein.
Siehe unten.


19. Gemeinde Michelbach an der Lüke,


aus dem evang. Pfarrdorf dieses Namens mit 723 Einwohnern, wovon 5 Katholiken (Fil. von Groß-Allmerspann) und 184 Israeliten, bestehend wurde bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts Weideners Michelbach geschrieben. Den Unterscheidungsnamen „an der Lücke“ früher „vor der Lücke“ erhielt das Dorf von der unfern davon in der rothenburgischen Landheeg auf der Straße nach Brettheim[b 1] befindlich gewesenen Öffnung. Ort und Markung liegen eben und frei an der bayerischen Grenze, auf der die waldbedeckten Höhen der Grimmschwinder Wildflur hinziehen, vom Oberamtssitz 33/4 St. entfernt. Die Verbindung mit der Nachbarschaft ist durch die Vicinalstraße von Wallhausen nach Brettheim und durch die von Michelbach nach Leitzweiler und nach Gailroth hergestellt.

Das unreinlich gehaltene, aus 114 Haupt- und 58 Neben-Gebäuden bestehende Dorf ist genügend mit Quellwasser versehen; an sonstigen Gewässern finden sich aber nur die Anfänge des nach Wallhausen fließenden Weidenbachs, den die Einwohner Brettach nennen. Ansehnliche Gebäude sind das Schulhaus und die Synagoge, im Übrigen sind die meisten, theilweise mit Stroh bedeckten, Gebäude klein und schlecht beschaffen. Der Begräbnißplatz liegt außerhalb des Orts. Von Mineralien hat der Ort Sand- und Kalk-Steine, Letten und Lehm.

Die geringen Gemeinde-Nutzungen stehen den vorhandenen


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 168. L. 17. v. u. l. Brettheim statt Crailsheim.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)