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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

den Rothenburgern und Nürnbergern niedergebrannt. Es hatten dazu Güter und Gefälle zu Roßbürg, Schönbrunn, Asbach, Limbach und Kühnhardt gehört.

Vor den neueren Staatsveränderungen hatte das Fürstenthum Ansbach hier 4 und die von wolmershausen’schen Erben 4 Unterthanen, je mit der vogteilichen Obrigkeit inner Etters, während die hohe Obrigkeit Ansbach und die vogteiliche Obrigkeit außer Etters Ansbach, von 1792 an Preußen ausübte. Im Besitz des Zehentens war die Pfarrei Schainbach, gegenwärtig ist es das freiherrlich von seckendorff’sche Rentamt Erkenbrechtshausen, mit Ausnahme des, dem Staat gehörigen, Neubruchzehentens.

d. Schönbrunn, Weiler mit 70 evang. Einwohnern, 3/8 Stunden von Hengstfeld, an der Nachbarschaftsstraße nach Michelbach gelegen. Gefällberechtigt sind die Rittergüter Amlishagen und Hengstfeld; die Jagd gehört dem Staat, ist aber verpachtet. Der Neubruchzehente ist dem Staat zuständig, die übrigen Zehentrechte aber gehören der Pfarrei Hengstfeld. Der Ort hatte früher 2 Johanniterordens-Unterthanen zur Commende Rothenburg, mit dem Schirm aber zum ansbachischen Oberamt Crailsheim gehörig, 6 reichsstadt-rothenburg’sche und 3 wolmershausen-holz’sche Hintersassen, mit der Vogtei außer Etters und mit der hohen Obrigkeit Ansbach zum Oberamt Crailsheim, unterworfen. Was die von Wolmershausen hier besaßen und nun zum Rittergut Amlishagen gehört, war Eingehörung der Burg Roßbürg. Rothenburg hatte seine Unterthanen 1614 vom Hans Philipp von Crailsheim erworben. Die Johanniterordens-Unterthanen aber mögen von einem Cunrad Zehe hergekommen seyn; denn es findet sich, daß 1394 Ulrich von Hohenlohe zu Oehringen an seinen Dienstmann Cunitz Zehe seine Lehen- und Gefäll-Rechte über zwei Güter zu Schönbrunn überließ.


12. Gemeinde Herrenthierbach,
bestehend aus 5 Parcellen mit 776 Einwohnern.

Herrenthierbach liegt auf der westlichen Abdachung der Hochebene gegen den Jagstfluß, an der Grenze gegen das Oberamt Künzelsau. Die einzelnen Orte sind weitläufig gebaut. An Gebäuden finden sich 115 Haupt- und 107 Neben-Gebäude, wovon noch einzelne mit Stroh gedeckt. Der Bezirk ist genügend mit Brunnen versehen, und hat an fließenden Gewässern bloß den Thierbach oder Ettebach, der bei Lentersweiler entspringt, die Gemeinde von Süden nach Norden durchzieht und sich bei Mulfingen, Oberamts Künzelsau, in die Jagst ergießt. Eine

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)