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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Kloster Anhausen, theils schon 1472 von Bebenburg bekommen; wie aber Rothenburg betheiligt wurde, ist nicht bekannt. Vom Absterben des letzten von Wolmershausen 1708 an stand Ansbach, an das der halbe Zehente und was sonst noch Rittermannlehen war, heimfiel, die Vogtei auf seiner Unterthanen Besitzthum und außerhalb Etters, die hochfraischliche Obrigkeit aber über den ganzen Ort zu; 1796, nachdem Preußen die ansbachischen Fürstenthümer in Besitz genommen hatte, trat sodann völlige Unterwerfung des Orts mit Eintheilung zum Oberamt Crailsheim ein, und von da an theilte der Ort mit den Nebenorten die Schicksale von Gerabronn. Übrigens wurde die niedere Obrigkeit bis 1810 durch die ritterschaftlichen Beamten zu Hornberg, hier und Amlishagen je über die Grundholden dieser drei Rittergüter geübt.

Im Jahr 1449 haben die Nürnberger und Rothenburger am Mittwoch nach Allerheiligen neben andern Orten auch Hengstfeld und Roßbürg niedergebrannt. 1547 im schmalkaldischen Krieg wurde Kirche und Pfarrhaus durch Feuer zerstört. 1545 und 1613 grassirte hier die Pest.

b. Asbach, Weiler mit 61 evang. Einwohnern, 1/2 Stunde nördlich von Hengstfeld, auf der dort südlich geneigten Ebene gelegen. Der Neubruchzehnte gehört dem Staat, der große, kleine und der Heuzehente der Pfarrei Hengstfeld. Gefällberechtigt ist auch das Rittergut Amlishagen. Die dem Staat gehörige Jagd ist verpachtet. Vor dem Übergang an Preußen 1796 waren hier 5 reichsstadt-rothenburgische, 4 wolmershausen-holz’sche Unterthanen und 1 Unterthan der Johanniter-Commende zu Rothenburg. Die Vogtei innerhalb Etters gehörte jeder Herrschaft auf ihren Gütern, außer Etters aber nebst der hohen Obrigkeit über die ganze Markung dem Fürstenthum Ansbach, zum Oberamt Crailsheim.

Im Übrigen findet sich, daß bis 1354 den Herren von Vinsterloh Güter hier gehörten, in jenem Jahr aber durch Elisabethe von Vinsterloh, Lutz Dürens seliger Wittwe, an den vesten Knecht Hermann von Wolmershausen als Zubehörden der Burg Roßbürg verkauft wurden; daß 1453 Wilhelm von Crailsheim einige Güter hier dem Hospital in Rothenburg vertauschte, und daß 1614 an Hans Philipp von Crailsheim zu Ansbach ein Hof kam.

c. Roßbürg, Weiler mit 87 Einwohnern, worunter 9 Separatisten, 1/2 Stunde nördlich von Hengstfeld gelegen. Zu den Gefällberechtigten gehören die Rittergüter Amlishagen, Hengstfeld und Erkenbrechtshausen; die dem Staat gehörige Jagd ist verpachtet. Der Ort hatte bis 1449 eine Burg, welche bis 1354 den Herren von Vinsterloh, von da an aber den Herren von Wolmershausen in Amlishagen gehörte. 1449 wurde sie mit dem Ort von

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0154.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)