Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Heinrichs von Sulz Wittwe und ihr Sohn Hugo mit verschiedenen Gülten zu Brettheim, zu einem Seelgeräth für Conrad von Prettach, und von 1357, 1363, 1380 und 1390 liegen Urkunden vor, wonach dieß Kloster in Hegenau Güter an sich gebracht hatte. Nachdem im Jahr 1525 im Bauernkrieg das Klostergebäude niedergebrannt war und die Mittel zur Wiedererbauung fehlten, traten die Klosterfrauen ihr, in 66 Morgen Acker, 22 Tagwerk Wiesen und 12 Schilling Gült bestandenes Vermögen an den Hospital in Rothenburg gegen Übernahme ihrer Verpflegung bis zu ihrem Lebensende ab. Nun ist der Hof in den Händen von Privaten.

Wenn gleich Spuren darüber, daß hier je eine Burg oder Wohnung eines adeligen Geschlechts war, gänzlich fehlen, so ist doch urkundlich erwiesen, daß sich ein solches von diesem Ort schrieb. Im Jahr 1260 überließ Heinrich von Hausen dem Johanniterordens-Hospiz in Rothenburg seine Güter in Reutsachsen, 1461 machten sich Engelhard und Hans von Hausen, Ritter, Gebrüder, verbindlich von einem in Hausen erkauften Hof die Steuern nach Rothenburg zu entrichten und ebenso 1481 Claus Junker von Hausen in Betreff der in Hausen erkauften Hergerswiese; 1382 wird Conrad von Husen auf 5 Jahre Bürger in Rothenburg und verspricht für diese Zeit, statt der Steuer mit einem Spieß zu dienen.

Neben diesen waren auch die Herren von Nordenberg und von Bebenburg und andere hier begütert. Im Jahr 1329 besaß Heinrich Kuchenmeister von Nordenberg den Zehenten. 1342 verkauften Heinrich und Conrad Kuchenmeister von Nordenberg ihren Zehenten groß und klein in Hausen für 70 Pfd. Heller an Fritz Tauberer von Leutzenbronn. 1393 verkaufte Conz von Bebenburg dem Engelhard Hofmann seine Gült, Herrschaft und Zuspruch auf zwei Wiesflecken, genannt die Brüel, zu Hausen um 100 Pfund, deßgleichen über ein Gut daselbst um 95 Pfund.

Bis 1802 gehörte Hausen zum rothenburg’schen, von da bis 1810 zum bayerischen Gebiet. Vor dem Übergang an Bayern stand dem Fürstenthum Ansbach in Betreff seiner 3 Lehensleute im Ort das Besteurungsrecht und die vogteiliche Obrigkeit zum Kastenamt Insingen zu, und hatte es auch die Pfarrei zu besetzen. Im Übrigen wird hinsichtlich der früheren politischen Zustände auf die Beschreibung von Brettheim verwiesen.

Die Ritter Sebald, Hans und Eberhard von Wiesenbach brannten 1418 in ihrer Fehde mit der Reichsstadt Rothenburg mehrere Gebäude hier nieder, und 1449 zerstörten die Truppen des Markgrafen von Ansbach den Ort ganz durch Feuer.

b. Buch, Weiler mit 97 evang. Einwohnern, 3/4 Stunden

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0148.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)